Gabriel rügt Finanzminister Schäuble verwandelte Europa in "Scherbenhaufen"
Wolfgang Schäuble soll am Dienstag neuer Bundestagspräsident werden. Als Finanzminister habe er sich nicht immer mit Ruhm bekleckert, findet Sigmar Gabriel (SPD). Er habe sogar Deutschlands Ruf geschadet.
Der Bundesaußenminister wirft dem scheidenden Finanzminister vor, Europa in einen "Scherbenhaufen" verwandelt zu haben, "der jetzt von anderen wieder mühsam zusammengesetzt werden muss". Schäuble sei es gelungen, nahezu alle EU-Mitgliedsstaaten gegen Deutschland aufzubringen, sagte Gabriel den Zeitungen des "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). Deutschland gelte nun als "Oberlehrer", der immer wieder Vorschriften zum Sparen machen wolle.
Natürlich habe der CDU-Politiker, der am Dienstag Bundestagspräsident werden soll, "vieles richtig gemacht", sagte Gabriel weiter. Durch seine "Starrsinnigkeit und seine finanzpolitische Orthodoxie" habe er aber nicht nur große Teile Europas gegen Deutschland aufgebracht, sondern auch im Internationalen Währungsfonds für erheblichen Zündstoff gesorgt.
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Dabei habe es in Wahrheit nicht einmal Deutschland geschafft, seine Reformen ohne neue Schulden zu machen, so Gabriel weiter: "Schäuble verlangt von anderen trotzdem das Gegenteil". Er gönne es dem 75-Jährigen "von Herzen", Bundestagspräsident zu werden, fügte Gabriel hinzu. "Die Rechtspopulisten der AfD werden schnell merken, dass Wolfgang Schäuble Form und Inhalt demokratischer Willensbildung im Deutschen Bundestag durchsetzen wird."