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Thüringen: BSW-Politiker tritt in AfD-Podcast auf


"Will um AfD-Wähler kämpfen"
Thüringer BSW-Politiker tritt in AfD-Podcast auf

Von dpa, tos

16.03.2025 - 09:25 UhrLesedauer: 2 Min.
BSW-Politiker Steffen Quasebarth BSW: Der Vizepräsident des Landtags in Thüringen trat in einem Podcast der AfD-Landesfraktion auf.Vergrößern des Bildes
BSW-Politiker Steffen Quasebarth BSW: Der Vizepräsident des Landtags in Thüringen trat in einem Podcast der AfD-Landesfraktion auf. (Quelle: IMAGO/Steffen Proessdorf)
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Ein BSW-Politiker ist in einem AfD-Podcast aufgetreten. Für die Teilnahme am Gespräch rechtfertigt er sich.

Der BSW-Politiker und Vize-Landtagspräsident von Thüringen, Steffen Quasebarth, ist in einem Podcast der AfD-Fraktion im Erfurter Landtag aufgetreten. Nach Angaben des AfD-Abgeordneten Stefan Möller sei es das erste Mal, dass ein Politiker einer anderen Partei in dem Podcast zu Gast gewesen sei.

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Die Folge trägt den Titel "Horch ma! – Ab durch die Brandmauer mit Steffen Quasebarth". Die thüringische AfD wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet. Möller ist neben Björn Höcke Co-Vorsitzender des AfD-Landesverbands.

Quasebarth verteidigte seinen Auftritt und betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, er spreche nicht für AfD-Funktionäre, sondern wolle deren Wähler erreichen. "Sicher lässt sich darüber diskutieren, ob ein Gastauftritt in einem Parteipodcast dafür ein sinnvoller Weg ist. Meine Intention ist jedoch, um diejenigen zu kämpfen, die aus Frust bei der AfD gelandet sind", sagte er.

Kritik von den Koalitionspartnern

Thüringens SPD-Chef und Innenminister Georg Maier kritisierte den Auftritt scharf. "Es braucht politische Haltung und Überzeugung gegenüber der Höcke-AfD", sagte Maier. Er sprach von einem "Kuscheltalk", der eine politische Naivität gegenüber den demokratiefeindlichen Positionen der AfD zeige. "Ich bin entsetzt über die Instinktlosigkeit." In Thüringen regiert eine Koalition aus CDU, BSW und SPD.

In der Podcast-Folge sprachen Möller und Quasebarth unter anderem über dessen Weg in die Politik, den Umgang mit den Medien, Wahlauszählungen und das Thema Rassismus. Quasebarth war vor seinem Eintritt in das Bündnis Sahra Wagenknecht lange Jahre als Moderator beim MDR tätig.

Möller argumentierte in dem Gespräch, es sei eine gesellschaftliche Vorverurteilung, AfD-Politiker pauschal als Rassisten zu bezeichnen. Quasebarth entgegnete: "Ich stelle fest, dass das passiert, ich stelle aber auch fest, dass Politiker aus der AfD von Zeit zu Zeit damit spielen. Das halte ich für gefährlich." Er warnte zudem vor einem grundsätzlichen Misstrauen gegen alles und sagte, es sei problematisch, dieses gezielt zu schüren, um eine eigene Anhängerschaft zu binden. "Deswegen halte ich einige Vorgehensweisen Ihrer Partei für gefährlich", so Quasebarth. Möller sprach von einem tiefen gesellschaftlichen Graben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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