Renteneintrittsalter CDU gibt in Sachen Rente ein Versprechen ab
Die Rente wird zum Thema im anstehenden Bundestagswahlkampf, die CDU gibt ein Versprechen ab. Gute Nachrichten kommen von der Rentenversicherung.
Der Bundestagswahlkampf ist längst eingeläutet. Drängende Themen gibt es zuhauf. Neben dem Krieg in der Ukraine, der Krise im Wohnungsbau und der Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland ist dies auch die Zukunft der Rente. Viele Bundesbürger machen sich Gedanken, wie sie ihr Leben im Alter finanzieren können, ob sie ihren Lebensstandard halten und wie lange sie überhaupt dafür arbeiten müssen.
Nun haben die beiden Flügel der Union eine Garantie für das bisherige Renteneintrittsalter abgegeben. Der Vize-Parteichef der CDU, Karl-Josef Laumann, sagte dem "Stern": "Mit uns wird es keine Erhöhung des Renteneintrittsalters über 67 geben. Und auch das Rentenniveau muss gehalten werden." Was das genau bedeutet, rechnete Laumann exemplarisch am Beispiel eines Krankenpflegers vor: "Nach 45 Beitragsjahren liegt hier die Rente bei gut 1.500 Euro netto." Laumann führte lange Zeit den Arbeitnehmerflügel der CDU und ist derzeit Sozialminister der schwarz-gelben Landesregierung in Nordrhein-Westfalen.
Ähnlich äußerte sich auch die Chefin der mächtigen Mittelstandsunion (MIT): "Die Rente mit 67 steht", sagte Gitta Connemann, "alles andere sind Phantomdebatten." Mit den richtigen Anreizen lasse sich viel erreichen. "Wenn jemand früher in Rente gehen will, muss er mit Abschlägen leben", ergänzt Connemann im Gespräch mit "Stern". Wer länger arbeiten will, solle dafür belohnt werden, etwa durch einen steuerfreien Verdienst von 2.000 Euro im Monat.
Rentenversicherung: Steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen
Olaf Scholz hatte CDU/CSU und FDP am vergangenen Wochenende vorgeworfen, die Renten kürzen zu wollen und eventuelle Kürzungen insbesondere bei der Rente mit 63 als "schäbig" bezeichnet.
Gute Nachrichten kommen derweil von der Deutschen Rentenversicherung. Demnach haben Frauen, die heute in Rente gehen, zunehmend längere Versicherungszeiten, als das früher der Fall war. Das zeigen aktuelle Zahlen, die dem "Tagesspiegel" vorliegen. Im Jahr 2003 hatten nur acht Prozent aller Neurentnerinnen mindestens 45 Versicherungsjahre vorzuweisen, wenn sie erstmals eine Altersrente bezogen. Im Jahr 2023 lag der Anteil schon bei 43 Prozent.
"Grund für diese positive Entwicklung ist vor allem die kontinuierlich steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen – insbesondere in den alten Bundesländern – und die damit verbundene Beitragszahlung zur Rentenversicherung", sagte Jens Dirk Wohlfeil, alternierender Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund, dem "Tagesspiegel".
Rentenanspruch von Frauen ist gestiegen
Auch zwei Gesetzesänderungen aus den Jahren 2014 und 2019 wirken sich den Daten zufolge aus: Seitdem sind jeweils mehr Kindererziehungszeiten anrechenbar. Das ist unter dem Stichwort "Mütterrente" bekannt und unter Fachleuten wegen der damit verbundenen Kosten umstritten – auch weil der Bund diese Kosten nur zum Teil durch Steuermittel ausgleicht und ansonsten die Beitragszahlerinnen und -zahler aufkommen lässt.
Gestiegen ist im Vergleich auch der durchschnittliche Rentenanspruch der Frauen. Im Jahr 2003 lag dieser beim Zugang in die Altersrente nur bei 52 Prozent des Werts der Männer. Im Jahr 2023 erreichten die Frauen hingegen immerhin 72 Prozent des Rentenniveaus von Männern (1.051 Euro versus 1.449 Euro).
Die Daten zeigen auch, was sich bei den Männern zwischen den Jahren 2003 und 2023 getan hat. Der Anteil der Neurentner, die mindestens 45 Versicherungsjahre haben, stieg von 56 Prozent auf 66 Prozent. Insgesamt ist der Anteil der Neurentnerinnen und Neurentner mit mindestens 45 Versicherungsjahren, also der von Frauen und Männern zusammen, von 30 Prozent im Jahr 2003 auf 54 Prozent im Jahr 2023 gestiegen.
- Vorabmeldung des "stern"
- Vorabmeldung des "Tagesspiegel