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Deutschlandticket: Markus Söder zweifelt an Weiterfinanzierung


Wegen Regierungskrise
Söder stellt Deutschlandticket infrage

Von dpa
Aktualisiert am 12.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von BayernVergrößern des Bildes
Markus Söder (Archivbild): Er hält die Finanzierung des Deutschlandtickets für nicht gesichert. (Quelle: Peter Kneffel/dpa/dpa-bilder)

Mit dem Ende der Ampel und den bevorstehenden Neuwahlen wackeln auch politische Errungenschaften der vergangenen Jahre. Ministerpräsident Markus Söder zweifelt an der Weiterführung des Deutschlandtickets.

Angesichts der schlechten Wirtschaftslage sieht CSU-Chef Markus Söder für das Deutschlandticket keine Perspektive mehr. "Ich kann mir gut vorstellen, dass wir ein Ferienticket, 49 Euro, für einen Monat im Jahr finanzieren können, damit man einmal im Jahr ein günstiges Ticket hat, beispielsweise, um nach Bayern zu fahren. Auf Dauer aber kann das 49-Euro-Ticket, das ja schon nicht mehr 49 Euro teuer ist, kaum gehalten werden", sagte der bayerische Ministerpräsident in München.

Söder: Es braucht mehr Geld für Ausbau der Infrastruktur

Aus Söders Sicht fließt beim Deutschlandticket zu viel Geld in die Subventionierung der Fahrkarten und zu wenig in den Ausbau der Infrastruktur: "Schiene, Verkehr, Brücken, Wohnungen können noch mehr Geld vertragen. Deutlich mehr Geld." Allein Bayern koste das Deutschlandticket 400 Millionen Euro pro Jahr. "Wir halten diese Balance für falsch auf Dauer." Es brauche eine grundlegende Überarbeitung. Für Bayern wären es zum Beispiel bei einem Ferienticket von einem Monat zwischen 30 und 60 Millionen Euro, je nach Ausgestaltung, so Söder. Die restlichen mehr als 300 Millionen wären dann in der Infrastruktur besser angelegt.

Niedersachsen und Baden-Württemberg warnen vor Aus für Deutschlandticket

Das Ampel-Aus gefährdet die Pläne für die Finanzierung des Deutschlandtickets. Um das Angebot für den Bahnverkehr zu sichern, dringen Baden-Württemberg und Niedersachsen auf eine geplante Gesetzesänderung durch den Bundestag. Mit dem Ticket kann der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland genutzt werden – unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet. Das Ticket gilt für Bus und Bahn. Ausgenommen sind lediglich Züge des Fernverkehrs wie beispielsweise ICEs, ICs und TGVs.

Zwar hätten das Aus der Regierungskoalition und der nicht verabschiedete Haushalt für das kommende Jahr keine unmittelbaren Folgen für das Deutschlandticket, versicherte das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium, das den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz innehat. Der baden-württembergische Ressortchef Winfried Hermann (Grüne) mahnte aber, nicht gebrauchte Mittel müssten dringend ins nächste Jahr übertragen werden – womöglich würde das Ticket sonst teurer.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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