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Zum journalistischen Leitbild von t-online.AfD Baden-Württemberg Alice Weidel mit 86 Prozent zur Spitzenkandidatin gewählt
Alice Weidel wurde zur Spitzenkandidatin der AfD Baden-Württemberg für die Bundestagswahl 2025 gewählt. Tumulte im traditionell zerstrittenen Landesverband blieben aus.
Alice Weidel ist mit 86,5 Prozent Zustimmung zur Spitzenkandidatin der AfD Baden-Württemberg für die Bundestagswahl 2025 gewählt worden. Auf einer Aufstellungsversammlung in Ulm stimmten 759 Mitglieder für Weidel, 106 Mitglieder stimmten gegen sie, 11 enthielten sich.
In ihrer Bewerbungsrede forderte Weidel sofortige Neuwahlen, die Sicherung der Grenzen, Abschiebungen von Straftätern und Volksabstimmungen auf Bundesebene. In der baden-württembergischen AfD, in der es eine breite basisdemokratische Strömung gibt, kam das gut an.
Hart wetterte Weidel über die Coronapolitik und "Gouvernanten, die die Bürger über den Tisch ziehen". Sie wendete sich gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und kündigte an: Die AfD wolle den Rundfunkbeitrag abschaffen und die Journalisten einem "vernünftigen Job zuführen".
Das Publikum klatschte begeistert, rief "Alice, Alice" im Chor. Zu Protesten und Tumulten gegen Weidel im traditionell zerstrittenen Landesverband kam es nicht. Ein weiteres Zeichen für eine Entwicklung des vergangenen halben Jahres: Deutlich hat das Weidel-Lager inzwischen die Überhand in der AfD Baden-Württemberg.
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Designierte Kanzlerkandidatin
Die 45-jährige Weidel soll auch Kanzlerkandidatin der AfD werden. Darauf haben sich Weidel und ihr Co-Sprecher Tino Chrupalla bereits in einem Gespräch geeinigt. Anfang Dezember sollen die AfD-Länderchefs und der Parteikonvent über die Personalie befinden, im März 2025 soll die Basis dann auf einem Bundesparteitag abstimmen.
Weidel gilt seit Langem unangefochten als das Gesicht der AfD. Dass sie die Kanzlerkandidatur übernimmt, gilt seit Monaten als ausgemacht. Sie ist an der Basis sehr beliebt. Und selbst im ihr lange kritisch gegenüberstehenden rechtsextremen Flügel der Partei heißt es, es gebe zu ihr keine Alternative.
Weidel leitet seit 2021 als eine von zwei Sprechern die AfD-Fraktion im Bundestag, seit 2022 steht sie auch an der Spitze der Bundespartei. In beiden Positionen hat sie Tino Chrupalla an ihrer Seite. Die beiden gelten als eingespieltes Team.
- Eigene Recherchen und Beobachtungen auf der AfD-Aufstellungsversammlung in Ulm