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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bei Personalentscheidung Ost-Politiker setzen sich gegen Merz durch
Eigentlich wollte der Oppositionsführer Friedrich Merz für eine Nachfolge-Position im Vermittlungsausschuss Julia Klöckner nominieren. Auf Druck diverser Ost-Politiker musste die Fraktionsspitze jedoch noch einmal einlenken.
Schlappe für Friedrich Merz: Auf Drängen mehrerer Abgeordneter aus Ostdeutschland muss der Unions-Fraktionsvorsitzende bei einer geplanten Personalentscheidung einlenken und einen Posten anders besetzen.
Auslöser ist, dass die Thüringer Abgeordnete Antje Tillmann verkündet hatte, ihre Position als ordentliches Mitglied im Vermittlungsausschuss aus persönlichen Gründen niederzulegen. Der Oppositionsführer wollte für die Nachfolge eigentlich CDU-Vize Julia Klöckner nominieren. Sie gilt in der Fraktion als loyale Merz-Unterstützerin.
Einem Antrag für die Gremienbesetzung zufolge sollte Tillmann entsprechend mit Klöckner nachbesetzt werden. Das Papier, das für die Fraktionssitzung am vergangenen Dienstag vorgesehen war, liegt t-online vor.
Doch die Entscheidung löste Unmut aus, vor allem unter diversen Landesgruppenchefs aus den Ost-Bundesländern. Wie t-online aus Fraktionskreisen erfuhr, sei man unzufrieden gewesen, weil Merz eine Politikerin aus Ostdeutschland mit einer aus Rheinland-Pfalz nachbesetzen wollte. Zumal noch im Jahr der Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Es habe dazu diverse Gesprächsrunden gegeben, heißt es.
"Unsere Sichtweise tut unserer Volkspartei auch gut."
An diesem Dienstag, kurz vor der Fraktionssitzung der Union, habe Merz schließlich eingelenkt. Während der Sitzung wurde der Thüringer Christian Hirte als Nachfolger für Tillmann nominiert – und einstimmig gewählt.
Der Vorsitzende der Landesgruppe Sachsen-Anhalt, Sepp Müller, sagt t-online dazu: "Ich freue mich, dass weiterhin mit Christian Hirte ein Ostdeutscher seine Lebenserfahrung in den Vermittlungsausschuss für uns als CDU/CSU einbringt. Unsere Sichtweise ist wichtig für Deutschland. Unsere Sichtweise tut unserer Volkspartei auch gut." Tillmann sei er für die intensive Arbeit dankbar, so Müller.
- Eigene Recherche