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Judith Butler will offenbar Verkauf ihrer Bücher in Deutschland verbieten


Wegen Israelpolitik
Judith Butler will deutsche Kultureinrichtungen boykottieren

Von t-online
Aktualisiert am 24.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Philosophin Judith Butler (Archivbild): Ihr Name steht auf der Unterzeichnerliste der Petition "Strike Germany". (Quelle: imago-images-bilder)
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Judith Butler will Kultureinrichtungen in Deutschland offenbar verbieten, ihre Bücher zu verkaufen. Hintergrund ist die Israelpolitik in Deutschland.

Die prominente US-Philosophin Judith Butler will offenbar Kultureinrichtungen in Deutschland boykottieren. Das berichten mehrere deutsche Medien unter Berufung auf die Petition "Strike Germany" – ein Aufruf zahlreicher Kunstschaffender zum Boykott deutscher Kultureinrichtungen. Neben Butlers Name ist dort auch der Name der französischen Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux gelistet.

Anlass für den Protest ist laut der Petition die Israelpolitik in Deutschland sowie deutscher Kultureinrichtungen, die angeblich "das Recht auf freie Meinungsäußerung und insbesondere die Solidarität mit Palästina unterdrücken". So hatten in den vergangenen Wochen mehrere Kultureinrichtungen Künstlern ihre Auftritte oder Ausstellungen abgesagt, weil diese sich pro-palästinensisch oder antisemitisch positioniert hatten.

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Butler will nicht mehr in Deutschland auftreten

Als Reaktion darauf wollen die Unterzeichnenden der Petition nun offenbar deutschen Kultureinrichtungen ihre Arbeit, Ausstellungen sowie Auftritte entziehen und damit nach eigenen Angaben die Kunstfreiheit verteidigen. Bereits bevor Butlers Name auf der Liste der Unterzeichnenden von "Strike Germany" auftauchte, gab sie in einer Mitteilung an die "Zeit" bekannt, dass sie derzeit nicht an öffentlichen Veranstaltungen in Deutschland teilnehmen wolle.

Sie sei in Deutschland "immer wieder verächtlich behandelt und grob karikiert worden", die Berichterstattung über sie nimmt sie als "aggressiv, sogar antisemitisch" wahr. Sie empfinde ein "unterschwelliges Gefühl der Bedrohung", hieß es. Daher wolle sie Veranstaltern nicht die Kosten für Sicherheitsvorkehrungen aufbürden.

Streik erinnert an BDS-Bewegung

Der Boykottaufruf von "Strike Germany" erinnert an die BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestment und Sanktionen), zu der sich Butler bereits im Jahr 2012 bekannte. Ursprünglich als Protestform gegen die völkerrechtswidrig errichteten israelischen Siedlungen im Westjordanland entstanden, legen Gegner der israelischen Politik die BDS-Bewegung inzwischen nicht mehr nur gegen die einzelnen Siedlungen, sondern gegen ganz Israel aus. Vom Deutschen Bundestag wird BDS daher als antisemitisch eingestuft, im englischsprachigen Raum sieht man die Bewegung hingegen weniger kritisch.

Beobachter sehen die Petition auch deshalb kritisch, weil sie den Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel als Auslöser des Krieges in Nahost nicht nennt oder den Stopp der Angriffe auf Israel fordert. "Während die völkermörderische Kampagne gegen Gaza weitergeht und einem der tödlichsten Angriffe auf die Zivilbevölkerung unserer Zeit gleichkommt, hat der deutsche Staat die Unterdrückung seiner eigenen palästinensischen Bevölkerung und derjenigen, die sich gegen die Kriegsverbrechen Israels stellen, verschärft", heißt es dort lediglich zum politischen Kontext.

Butler äußerte sich bislang nicht öffentlich

Auch die Organisatoren hinter der Petition sind nicht bekannt. Nach Angaben der Petitionswebsite stehe hinter dem Aufruf "ein breiter Zusammenschluss von Künstlern, Filmemachern, Schriftstellern und Kulturschaffenden mit Sitz in Berlin". Einen Namen oder ein Impressum sucht man jedoch vergeblich.

Unklar ist zudem, ob die Namen auf der Petitionsliste überprüft werden, berichtet die österreichische Tageszeitung "Die Presse". Demnach habe Ernaux ihre Unterschrift zwar über ihren Verlag bestätigen lassen. In der Liste der Unterzeichner findet sich allerdings auch eine Schauspielerin namens Marika Rökk. Der deutsche Schauspielstar gleichen Namens ist bereits 2004 gestorben. Butler äußerte sich zudem bislang nicht öffentlich zu der Petition.

Verwendete Quellen
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