Flugblatt-Affäre Hubert Aiwangers Erklärung im Wortlaut
Hubert Aiwanger bittet in der Flugblatt-Affäre um Entschuldigung, beklagt eine Kampagne gegen sich – und will im Amt bleiben. Der Wortlaut.
Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich am Donnerstag in der Flugblatt-Affäre in einer kurzen Stellungnahme vor der Presse erklärt. t-online dokumentiert das Statement im Wortlaut:
"In den vergangenen Tagen hat es zahlreiche Vorwürfe gegen mich gegeben. Es geht um ein abscheuliches Pamphlet, das vor 36 Jahren in meiner Schultasche gefunden wurde. Und es sind Aussagen aufgetaucht, die den Eindruck vermitteln, ich wäre als Jugendlicher auf einen menschenfeindlichen Weg geraten.
Ich habe als Jugendlicher auch Fehler gemacht. Ich bereue zutiefst, wenn ich durch mein Verhalten in Bezug auf das in Rede stehende Pamphlet oder weitere Vorwürfe gegen mich aus der Jugendzeit Gefühle verletzt habe. Meine aufrichtige Entschuldigung gilt zuvorderst allen Opfern des NS-Regimes, deren Hinterbliebenen und allen Beteiligten an der wertvollen Erinnerungsarbeit.
Die benannten Vorwürfe liegen 36 Jahre zurück. Ich betone nochmals: Ich habe das Pamphlet nicht verfasst. Ich distanziere mich in jeder Form von dem ekelhaften Inhalt. Ich war nie ein Antisemit, ich war nie ein Menschenfeind.
Die Vorwürfe haben mich erschreckt. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Hitlergruß gezeigt zu haben. Ich habe keine Hitlerreden vor dem Spiegel einstudiert. Weitere Vorwürfe wie menschenfeindliche Witze kann ich aus meiner Erinnerung weder vollständig dementieren, noch bestätigen. Sollte dies geschehen sein, so entschuldige ich mich dafür in aller Form.
Es ist jedoch nicht akzeptabel, dass diese Verfehlungen jetzt in einer politischen Kampagne gegen mich und meine Partei instrumentalisiert werden. Ich habe den Eindruck, ich soll politisch und persönlich fertig gemacht werden.
Es ist ein negatives Bild von mir in den letzten Tagen gezeichnet worden. Das bin nicht ich. Das ist nicht Hubert Aiwanger."
- Eigene Beobachtungen