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Lützerath: Klimaaktivisten korrigieren Verletzten-Angaben


Räumung im Kohledorf
Lützerath-Aktivisten korrigieren Verletzten-Angaben

Von afp, jpd

Aktualisiert am 17.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Polizist ringt Demonstranten bei der Räumung in Lützerath nieder: Nach der Räumung ist die Diskussion um das Vorgehen der Polizei entfacht.Vergrößern des Bildes
Polizist ringt einen Demonstranten in Lützerath nieder: Nach der Räumung ist die Diskussion um das Vorgehen der Polizei entfacht. (Quelle: IMAGO/Ying Tang/imago-images-bilder)
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Im Kohledorf Lützerath kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Nun gibt es neue Erkenntnisse zu Verletzten.

Nach dem turbulenten Räumungswochenende im Braunkohleort Lützerath haben Klimaaktivisten ihre Aussagen zu den Verletzten in den eigenen Kreisen korrigiert. Protestierende seien bei der Räumung des Dorfes nicht "lebensgefährlich" verletzt worden. Das berichten mehrere Medien, unter anderem "Focus", WDR und die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). "Es gibt zum Glück keine lebensgefährlich Verletzten", sagte Florian Özcan, Sprecher der Initiative "Lützerath lebt", der "SZ".

Noch am Sonntag hatte eine der Sanitäterinnen der Proteste, Iza Hofman, beklagt, es habe eine "hohe zweistellige bis dreistellige Zahl" an Verletzten gegeben, "darunter auch viele Schwerverletzte" sowie "einige lebensgefährlich verletzte Personen". Hofman habe der Polizei demnach vorgeworfen, den Demonstrierenden gezielt auf den Kopf geschlagen zu haben. Özcan zufolge habe Hofman dabei ihren subjektiven Eindruck wiedergegeben. Sie habe zudem kein diagnostisches Gerät zur Verfügung gehabt.

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Schon am Sonntag hatte die Polizei Aachen, die zuständig für die Räumung war, den Aussagen der Aktivisten widersprochen. Laut WDR seien auch in keine Klinik schwerverletzte Aktivisten eingeliefert worden.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach derweil von insgesamt mehr als hundert verletzten Polizistinnen und Polizisten. "Allerdings wurden viele nicht in Auseinandersetzungen verletzt", stellte Reul in der "Bild"-Zeitung vom Dienstag klar. "Einige Verletzungen rühren schlicht von den örtlichen Gegebenheiten."

Körperverletzung, Widerstand und Diebstahl

Die Räumung des Braunkohleorts war am Montag mit dem Abzug der letzten Klimaaktivisten beendet worden. "Seit Beginn der Räumung, also nicht nur in der Vorwoche, haben wir rund 200 Anzeigen gegen Besetzer und Demonstranten geschrieben", sagte Reul der "Bild"-Zeitung. Das Spektrum der Straftaten umfasse unter anderem Körperverletzung, Widerstand, Landfriedensbruch und Diebstahl.

Der Landesinnenminister warnte zudem vor "unbelegten" Gewaltvorwürfen gegen die Polizei. "Ich bin nicht bereit, diese pauschalen, unbelegten Schilderungen zu akzeptieren, die von Kopfschlägen gegen Demonstranten handeln – diese Vorwürfe muss man belegen", sagte er.

In dem Zuge kritisierte Reul auch die Aktivistinnen Luisa Neubauer und Greta Thunberg, die ebenfalls anwesend waren. Reul sagte, Neubauer und Thunberg hätten "offenbar" ein Problem mit der Abgrenzung von Radikalen. Beide träten "diesem Eindruck nicht entgegen", sondern "mit denen gemeinsam auf". Er sorge sich um die Zukunft der Gesellschaft, "wenn es nicht mehr gelingt, Kompromisse zu akzeptieren".

Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, forderte eine parlamentarische Nachbearbeitung des Polizeieinsatzes. "Es gibt Videos mit harten Bildern im Internet", sagte die Politikerin dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vom Dienstag. Die Bilder zeigten einen "teilweise harten Polizeieinsatz". Videos allein seien aber "nicht ausreichend, um ein umfassendes Bild zu bekommen und um die Rechtmäßigkeit der getroffenen Maßnahmen zu beurteilen". Daher sei eine "strukturierte Aufarbeitung" nötig.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur AFP
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