Kritik an Corona-Regeln Scholz' Bruder warnt: "Wir testen uns zu Tode"
Jens Scholz leitet eine Uniklinik im Norden – und ist Bruder des Kanzlers. Mit den Corona-Maßnahmen der Regierung ist er alles andere als zufrieden.
Der Bruder des Kanzlers Olaf Scholz, Jens Scholz, hat die geltenden Corona-Test- und Quarantäneregeln kritisiert. Wie der Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein im Gespräch mit "Welt" beklagte, fehlen ihm derzeit Hunderte Mitarbeiter, weil sie sich in Isolation befinden.
"Wir müssen zu viele Mitarbeitende in Quarantäne schicken, die zwar einen positiven Test haben, sich aber gut fühlen, nicht mehr infektiös sind und eigentlich arbeiten gehen könnten", erklärte er und sprach eine deutliche Warnung aus: "Dies gefährdet die Versorgung unserer Patienten, zum Beispiel bei Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs."
Scholz' Bruder fordert Ende der Panik
An die Politik – und damit auch an seinen Bruder Olaf Scholz – stellte er deshalb eine klare Forderung: "Wir sollten mit Corona umgehen wie mit der Grippe: Wer krank ist, bleibt zu Hause. Dafür brauchen wir weder Schnelltests noch Quarantänevorschriften." Die Panik müsse ein Ende haben, so der Klinikchef. "Wir testen uns in Deutschland zu Tode."
In Schleswig-Holstein lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag bei 925,7 – und damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 699,5. Lediglich das Saarland wies mit 962,2 eine höhere Inzidenz auf.
- welt.de: "Wir testen uns in Deutschland zu Tode. Diese Panik muss ein Ende haben" (kostenpflichtig)
- rki.de: "COVID-19: Fallzahlen in Deutschland und weltweit" (Stand: 8.7.22)