Umgang mit der Corona-Pandemie Söder: "Warum warten, eigentlich haben wir keine zehn Minuten"
Angesichts bundesweit steigender Corona-Zahlen spart der bayerische Ministerpräsident nicht mit Kritik an der künftigen Bundesregierung. Erneut stellt er eine Forderung.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte mehr Tempo im Corona-Krisenmanagement. "Warum zehn Tage warten, eigentlich haben wir keine zehn Minuten", sagte Söder im ZDF "Morgenmagazin" und sprach sich damit erneut für eine baldige Bund-Länder-Runde aus. Die bislang für den 9. Dezember angesetzte Ministerpräsidentenkonferenz komme aufgrund der dramatischen Lage zu spät.
Den von der künftigen Ampel-Regierung in Berlin angekündigten neuen Corona-Krisenstab bewertete Söder skeptisch. "Was soll das Neues bringen?" Das Land benötige vor allem dringend einen neuen Bundesgesundheitsminister oder eine neue Gesundheitsministerin, so der CSU-Chef mit Blick auf die künftige Bundesregierung.
Pflegekräfte sollen impfen dürfen
Auch neue Möglichkeiten zur Beschleunigung der Booster-Kampagne seien nötig. Söder forderte deshalb, dass sich auch Apotheker und Pflegekräfte an der Impfkampagne beteiligen. Dafür müssten auf Bundesebene schnell "und am besten diese Woche" die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Dadurch werde das Boostern "einen neuen Schub bekommen". Dies sei auch aufgrund der neuen Omikron-Variante der beste Schutz.
Zugleich sprach sich der CSU-Vorsitzende auch für Kontaktbeschränkungen auf nationaler Ebene aus. So müssten die Clubs und Diskotheken geschlossen werden, da dort viele Ansteckungen passierten. Die vierte Corona-Welle sei kein regionales Phänomen, sie werde "ganz Deutschland" treffen. Es müsse auch mehr 2G-Plus geben.
Auch ein Lockdown für Ungeimpfte sei letztlich nicht seriös auszuschließen, fügte Söder an. Bayern mache dies bereits in Hotspot-Regionen. "Ich denke, wir dürfen jetzt im Moment nichts ausschließen."
- ZDF Morgenmagazin
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
