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Geheimnis um gigantischen Nazi-Bau bei Berlin gelüftet


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"Operation Landnahme"
Brisanter Geheimplan für Goebbels-Villa enthüllt


12.08.2021Lesedauer: 10 Min.
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Geheimplan enthüllt: An der monumentalen ehemaligen Goebbels-Villa im Norden Berlins deckt t-online die "Operation Landnahme" auf. (Quelle: t-online)
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Die ehemalige Villa von Hitlers Propagandachef Goebbels: Ein Kulturprojekt sollte daraus werden. Dann kamen plötzlich seltsame Leute. Die Geschichte einer Unterwanderung.

Der Rasen vor dem Haus ist kurz, aber die Bäume wuchern wild. Und dem Liebespaar aus Stein, das vor dem Eingang steht, fehlen die Köpfe. Vielleicht hat sie jemand aus Verachtung für den Mann abgeschlagen, der vor langer Zeit hier gelebt, geliebt und gehasst hat: Joseph Goebbels, NS-Propagandaminister und engster Vertrauter von Adolf Hitler.

Es gibt nicht mehr viele Villen von ehemaligen Nazi-Größen. Und noch weniger, die seit Kriegsende eine so wechselvolle Geschichte durchlebt haben wie dieses Anwesen 20 Kilometer nordöstlich von Berlin. Zu DDR-Zeiten wurde es Teil einer Kaderschmiede für den sozialistischen Nachwuchs. Die Jugendorganisation FDJ zog hier im Wald eine riesige Hochschule hoch. Nach der Wende waren zunächst Hotels untergebracht, seit gut 20 Jahren gibt es nichts mehr – außer dem Verfall, den das Land Berlin notdürftig aufhält. Die Bilder dazu sehen Sie oben im Video.

Berlin überlegt seit Jahren, den Komplex abzureißen und Wohnungen bauen zu lassen.

Die Denkmalschützer des Landes Brandenburg haben das bisher verhindert. Da erschien es als Ausweg aus dem Stillstand, als sich ein Verein fand, der die Immobilie entwickeln will. Tagungszentrum, Hotel, Gesundheitshaus, Werkstätten und experimentelles Wohnen – fast alles soll hier entstehen.

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Der Reichsbürgertraum vom eigenen Staat

Die fast perfekte Lösung hat nur einen gewaltigen Haken: Hinter dem Vorhaben stecken Reichsbürger, also Menschen, die alles andere als honorig sind. Sie lehnen die Bundesrepublik Deutschland ab und träumen von einem eigenen Staat: dem Königreich Deutschland. Ihr König war auf dem besten Weg dahin, über die Villa eines der größten Nazi-Schergen zu verfügen.

Hier kommt ein Mann ins Spiel, der seit dem vergangenen Jahr am Bogensee Unterschlupf gefunden hat und in Plauen wegen Betrugs gesucht wird: Dirk Schneider ist einer der Initiatoren des Vereins "Leben & Kreativ Campus Bogensee", und er kann viele Fragen zum Gelände beantworten, weil er seit 2019 auf eine Nutzung hinarbeitet.

Vor der Goebbels-Villa steht er und schüttelt den Kopf, dass seine Dreadlocks tanzen. "Diese Gebäude kann man einfach nicht abreißen." Die Gesellschaft habe doch eine Verantwortung. "Wo hat man es, dass zwei Gesellschaftssysteme so beeindruckend ihren Fußabdruck hinterlassen haben?"

Er kann viel über die Pläne erzählen. Er will aber nicht darüber reden, wer auch dahintersteckt: "Aber hat denn hier das KRD …, das Königreich Deutschland, irgendwas damit zu tun?"

Ja, hat es. Die Szene sehen Sie im Video.

Mails und Dokumente, die t-online vorliegen, beweisen: Das Projekt der Goebbels-Villa und des zugehörigen Areals am Bogensee war angelegt als Operation zur Landnahme für den Fantasiestaat "Königreich Deutschland". Und als Schneider das rundheraus vor der Kamera abstreitet, lügt der Mann mit der "Identitätsnummer 1388" des sogenannten Meldeamts des Königreichs.

Schriftlich räumt er später ein: Er sei "Staatsangehöriger" des Königreichs, andere Staatsangehörige hätten geholfen und er habe sich mit dem König abgestimmt. Aber ein Projekt des Königreichs sei das Vorhaben angeblich nicht, von Betrugsvorwürfen gegen ihn wisse er ebenfalls nichts.

Peter I. und sein Königreich

Das KRD, wie Kenner das Königreich Deutschland gern abkürzen und wie Schneider es genannt hat, ist ein besonderes Kuriosum in der an Kuriositäten wahrlich nicht armen Szene der Reichsbürger. Seit Jahren werden deren Mitglieder mit antisemitischen Verschwörungsmythen, sektenähnlichen Strukturen und zum Teil auch mit Gewalttaten auffällig.
Oberhaupt des KRD ist ein Mann, der bei der Ausrufung des Königreichs 2012 in einer Zeremonie als König Peter I. gekrönt wurde. Königlichen Mantel und Krone tauscht er in der Regel mit Hemd und Jeans. Eigentlich heißt der gelernte Koch und Karatelehrer Peter Fitzek.

In seinem Namen und Auftrag versuchen Anhänger seit Jahren, Parallelstrukturen in Deutschland aufzubauen. Die Bundesrepublik ist für sie ein "Besatzungskonstrukt" und nur eine GmbH, ihr Staat hingegen die Fortführung des Deutschen Reichs. Mehrfach wurde Fitzek in der Folge verurteilt, unter anderem wegen unerlaubter Versicherungsgeschäfte und Fahrens ohne Führerschein. Er sagt, er habe einen. Das KRD gibt selbst Führerscheine aus.

Das Landesamt für Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt beobachtet Fitzeks Bewegung. Die Bankenaufsicht nimmt ihn ebenfalls immer wieder ins Visier. Wohlmeinende Kritiker sprechen von Rechtsextremisten und Sektierern, andere dagegen schlichtweg von Spinnern. Die Anhänger des KRD sehen sich dagegen als Idealisten für eine bessere Welt.

Der König und sein Gesandter

Große Pläne begleiten das Königreich von Anfang an. Und dazu gehört eben auch ein eigenes, weitgehend autonomes Dorf für Peter Fitzeks Anhänger, das als Einnahmequelle und Keimzelle des riesigen Projekts dienen soll, einen eigenen Staat aufzubauen. Deshalb warnte der hessische Verfassungsschutz gerade erst vor Bemühungen der Sekte, sich unter dem Deckmantel vermeintlicher Kultur- und Gemeinwohlinitiativen geeignete Immobilien zu sichern.

Und genau danach sieht es am Bogensee aus. König Peter ist auf der Suche nach Land. Und Dirk Schneider ist sein Gesandter. Quer durch die Republik macht er für seine Majestät Objekte ausfindig, die der wiederum zu mehr oder minder günstigen Konditionen erwerben oder pachten könnte. Auch das bestätigte er inzwischen t-online. Er unterstütze, "wenn es sich nicht um nationalistische, rechtsradikale, demokratiefeindliche oder menschenverachtende Projekte handelt". Peter Fitzek hat Fragen dazu nicht beantwortet.

Das Areal um den Bogensee steht in einer längeren Liste wohl weit oben. Aber: Alles soll heimlich ablaufen.

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"Klar, noch können wir nicht öffentlich auftreten", schreibt Fitzek im April 2020 in einer Mail an Schneider, die t-online einsehen konnte. Die Spionageabwehr des Königreichs ist eher schlecht aufgestellt, deshalb konnte das Hackerkollektiv Anonymous zeitweise die Server kapern und so an umfangreiche Daten gelangen. Anonymous setzt Verschwörungsideologen und Querdenkern seit Monaten mit der "OpTinfoil" ("Operation Aluhut") kräftig zu, indem es Verbindungen und Pläne offenlegt. Die Mails zum Bogensee zeigen, wie die führenden Köpfe im Königreich das Objekt gezielt ins Auge nahmen.

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Schneider und seine Pläne mit der AfD

Das beginnt spätestens am Nikolausabend 2019: Damals ist die Goebbels-Villa zum ersten Mal Thema im Königreich. Schneider schickt dem König ein Video und den Link zur Liegenschaft auf Google Maps. Acht Wochen später legt er in einem Dokument seine ersten Planungen dar: Hotels will er einrichten, ein Meditationszentrum und ein Seminargebäude "für Großveranstaltungen". Feste Kooperationspartner hat er bereits im Sinn – zum Beispiel die AfD:

"Feste Veranstaltungen AfD: Mind. 1 x Jahr Bundesparteitag 500 Gäste Freitag bis Sonntag 3 Tage Unterkunft à Gast 60 € pro Nacht = 90.000 € zuzüglich Vorbereitungs-/Nachbereitungstage + Saal-& Raummieten."

Hinzu kämen Landesparteitage der Partei. Auch das Projekt des Trump-Flüsterers Stephen Bannon suche noch nach einem Schulungsort. "Sind im Jahr schon mal rund 200.000 € Unterhaltskosten, die fix wären", verspricht Schneider seiner Majestät.

Die Idee mit den Parteitagen und Bannon wird später nie wieder auftauchen. Und Schneider weist sie heute energisch zurück. Ein Grund liegt nahe. Solche Partner wären den Leuten nicht vermittelbar, die er für sein Projekt inzwischen braucht und um sich schart: Künstler und Kreative aus Berlin, eher links als rechts. Seit der ersten Mail an Fitzek hat Schneider viele Mitstreiter gefunden, die für die politische Unterstützung wichtig sind.

Die Tricks des Königreichs

Zum ersten Mal abseits des Geländes trifft sich der Initiativkreis im April 2020. Aus ihm wird später der Verein "Leben & Kreativ Campus" hervorgehen. An der Tür des Treffpunkts im Berliner Stadtteil Moabit steht auf einem Schild: "FairTeilen". Dabei handelt es sich um eine Tarnorganisation.

Keiner der Gäste, die bei dem Projekt mitmachen wollen, ahnt, dass sie eigentlich zu Gast im Königreich Deutschland sind.

Und so gelingt es Schneider in den kommenden Wochen und Monaten, viele weitere Menschen einzuspannen, die völlig unverdächtig sind, auch nur das Geringste mit Reichsbürgern oder dem Königreich zu tun zu haben. Dazu gehören:

  • die Linke-Bundestagskandidatin Isabelle Czok-Alm, der er parlamentarische Anfragen schrieb, die sie von den Linksfraktionen in Berlin und Brandenburg an die Landesregierungen stellen ließ,
  • der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus Steffen Zillich, der ihm Ratschläge fürs Projekt gab und die kleinen Anfragen in Berlin verantwortete,
  • der Bundesgeschäftsführer der Grünen Michael Kellner, der zum Ortsbesuch am Bogensee vorbeikam,
  • zahlreiche Künstler und Kreative aus der freien Szene rund um Berlin, die mitmachen wollten und sich deshalb in der Initiative und dem Verein engagierten,
  • das Studentendorf Schlachtensee, das im Bogensee-Projekt große Chancen zur Kooperation sieht.


Jetzt sind alle entsetzt und fassungslos. Der Schauspieler Arnim Beutel, Vorsitzender des Fördervereins LKC Bogensee, sagte t-online: "Ich bin erschüttert. Das Projekt ist eine Herzensangelegenheit, in die ich viel Zeit, Kraft und Ideen investiert habe. Ich fühle mich ausgenutzt."

Ähnlich reagierten die Befürworter in den Reihen der Politik und beteiligte Künstler, als t-online sie über die Recherchen informierte. "Weder ich und erst recht nicht meine Fraktion haben irgendwas mit Reichsbürgern am Hut. Im Gegenteil, wir halten sie für gefährlich", sagte beispielsweise Zillich.

Schneider geht bei der Suche nach Mitstreitern offenbar planvoll vor. "Bei jeder Gruppe ermitteln wir genau die Punkte, mit welchen wir Schnittstellen zu unseren Zielen finden und treten so in Kontakt", schrieb er einmal in einem Konzept für die Krankenkasse des Königreichs. In der Szene der Kreativen und Künstler gebe es einen "einfacheren Einstieg in die Zivil- oder Normalbevölkerung" und "geringere Berührungsängste bei neuen Ideen". Heute bestreitet Schneider, irgendwem irgendetwas absichtlich verheimlicht zu haben.

"Ein bisschen wie Versailles"

In gewisser Hinsicht hatte er sogar recht: Das Königreich Deutschland schildert in seinem öffentlichen Internetauftritt seine Pläne für ein "Gemeinwohldorf", die wie eine Blaupause für das Projekt Bogensee wirken: Ein Ort, der sich eigenwirtschaftlich finanziert. Als Einnahmequellen sollen diverse Gewerke, ein Seminarzentrum, ein Gästehaus, ein veganes Restaurant und ein Gesundheitshaus dienen.

Das Gelände am Bogensee erfüllt eine weitere Erwartung: Ein starkes Signal, das zeigt, dass das Königreich vorankommt. Repräsentativ ist das Bogensee-Gelände.

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Schneider nennt es so: "Ein bisschen wie Versailles." Er steht vor dem Gebäude, in dem sich früher Hörsaal und Bibliothek befanden, und zeigt über die verwilderte Parkanlage herunter auf das Ensemble. Er zeigt auf das Gebäude auf der anderen Seite des Parks. Früher war es das Kulturhaus, künftig soll es ein veganes Restaurant beherbergen. Rechts davon liegt das frühere Wohnheim "Haus Budapest", es soll ein Gesundheits- und Geburtshaus werden.

Der Trick des Königreichs: Für fast alle Gebäude sehen interne Papiere schon mögliche Verantwortliche aus den eigenen Reihen vor. Schneider teilte ihnen bei Ortsterminen mit uneingeweihten Aktivisten Aufgaben zu: "Dann sieht das nicht mehr so komisch aus, dass ich alleine für unsere Sachen die meisten Gebäude beanspruche", schrieb er dazu an Fitzek.

Der Verein und seine Gründung

Gleich mehrere Mitarbeiter des Königs versuchten etwa, den Anspruch ihrer Gemeinschaft auf das Gesundheitshaus zu sichern. "Wir gucken, welche Heilpraktiker da reinkommen, weil wir auch keine Verrückten hier haben wollen", sagte Schneider t-online. Die Auswahl im Königreich würde bei den meisten Medizinern wohl Fassungslosigkeit auslösen. Der König ist in der Vergangenheit als Anhänger von Wunderheilern und Scharlatanen aufgetreten.

Auch auf anderen Wegen verbarg das Königreich seine Absichten offenbar geschickt. Etwa durch den Verein "Leben & Kreativ Campus" (LKC). Er ging im Oktober 2020 aus der Initiative hervor und wurde von Fitzek-Jüngern mitgegründet. Schneider selbst war Protokollführer, ein anderes KRD-Mitglied leitete die Versammlung. Das geht aus den Gründungsunterlagen hervor, die t-online vorliegen.

Den Internetauftritt, Grafiken und das gesamte künstlerische Konzept steuerte ebenfalls ein Fitzek-Mitarbeiter bei. Selbst die Satzung für eine geplante Genossenschaft hatte das Königreich bereits in der Schublade. Im Vereinsvorstand ließen die KRD-Anhänger hingegen harmlosen Künstlern und Aktivisten den Vortritt: Die waren wohl ahnungslos.

Vorgesehen war, dass das Gelände von einer Genossenschaft per Erbpacht übernommen wird. 150 Genossen reichten aus und seien auch gefunden, sagte Schneider. Für Anfang September war nach seinen Angaben die Gründung geplant. Dem widerspricht der Vorsitzende des LKC: Die Genossenschaftsgründung war erst im Fall des Zustandekommens eines Pachtvertrages über das Bogenseegelände geplant. Laut Schneider war auch geplant, binnen zehn Jahren 37 Millionen Euro für Sanierung aufzuwenden.

Es habe nie Hinweise auf Schneiders Verbindungen zu Reichsbürgern gegeben, sagte Vereinsvorsitzender Beutel t-online. Der Verein distanziere sich "ausdrücklich vom Königreich Deutschland, von Reichsbürgern, Querdenkern und allen demokratiefeindlichen Gruppierungen und Ansichten". Als Konsequenz werde der Vorstand nun sofort Ausschlussverfahren gegen Schneider und ein weiteres Gründungsmitglied prüfen. Es bestünden "erhebliche Zweifel an seiner Integrität und Zuverlässigkeit".

Beutel hofft auf diese Weise auch, den politischen Schaden für das Projekt Bogensee begrenzen zu können. "Auch wenn es personeller Änderungen und Überprüfungen bedarf, halten wir unseren inhaltlichen Nutzungsvorschlag für die Liegenschaft vor allen anderen uns bekannten Vorschlägen für angemessen." Der ohne Nutzung drohende Abriss wäre für viele eine Horrorvorstellung.

Und die Gemeinde hatte eine Nutzung des Geländes durch die LKC bislang zumindest nicht ausgeschlossen – den Bau Tausender Wohnungen wollen die Ortsvertreter jedenfalls auf keinen Fall. Schneiders Bemühungen zeigten also erste Erfolge. Doch ohne politische Befürworter, die nun aufgrund der Enthüllungen auf Distanz gehen, würden die Träume vieler Künstler sehr schnell in weite Ferne rücken.

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Die Linke macht erwartbar den Rausschmiss Schneiders und eine glaubhafte Distanzierung zur Voraussetzung für eine etwaige zukünftige Unterstützung des Vereins. Der Berliner Fraktionsgeschäftsführer Zillich sagte t-online: "Eine weitere Zusammenarbeit mit Initiativen oder Vereinen, die sich nicht von Schneider trennen und distanzieren, käme nicht in Betracht." Das Gleiche gilt für Bundestagskandidatin Isabelle Czok-Alm. Auch sie hielt das Projekt für inhaltlich sinnvoll, mit Reichsbürgern will sie aber natürlich nichts zu tun haben.

Und was sagt Schneider zu den verheerenden Konsequenzen für diejenigen, die ihm in der Zusammenarbeit vertrauten, zu den drohenden Folgen für das historisch bedeutsame Gelände?

Er geht darauf in einer schriftlichen Stellungnahme ein: "Es war zu keinem Zeitpunkt meine Absicht, irgendjemanden zu täuschen", schreibt er. "Ich bin und bleibe derselbe Mensch, mit denselben Idealen und Zielen, egal welche Staatsan- oder -zugehörigkeit ich besitze." Das Königreich Deutschland werde in der Öffentlichkeit anders dargestellt, als der Grundgedanke dahinter wirklich sei. "Daher will ich alle Akteur:innen, die in irgendeiner Form jetzt mit Problemen und Vorurteilen durch mein privates Handeln belastet werden, um Verzeihung bitten." Er habe die Initiative verlassen.

Alle seine Probleme löst das aber möglicherweise nicht. Die Staatsanwaltschaft Zwickau würde ihm noch immer gern einen Strafbefehl wegen Betrugs zukommen lassen, das Amtsgericht Plauen konnte aber keine ladungsfähige Anschrift feststellen. Es wäre fündig geworden auf dem Bogensee-Gelände, in der Nähe der alten Goebbels-Villa und der alten DDR-Kaderschmiede, deren Zukunft nun weiter völlig ungewiss ist.

Verwendete Quellen
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