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Leserstimmen vor Corona-Gipfel: "Ich möchte Taten sehen"


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Leserstimmen vor Corona-Gipfel
"Ich möchte Taten sehen und keine Sprechblasen mehr hören"

MeinungVon Charlotte Janus

Aktualisiert am 22.03.2021Lesedauer: 4 Min.
Michael Müller, Angela Merkel und Markus Söder: Es stehen wieder neue Corona-Entscheidungen an.Vergrößern des Bildes
Michael Müller, Angela Merkel und Markus Söder: Es stehen wieder neue Corona-Entscheidungen an. (Quelle: Metodi Popow/imago-images-bilder)

Bund und Länder kommen wieder zusammen, um über das Vorgehen in der Corona-Pandemie zu entscheiden. Leserinnen und Leser von t-online verraten, welches Ergebnis sie sich erhoffen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt wieder deutlich an. In dieser Situation kommen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten erneut zusammen, um das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu beschließen. Eigentlich sollten ab diesem Montag neue Öffnungsschritte durchgeführt werden. Am Sonntag wurde allerdings bereits eine erste Beschlussvorlage bekannt, der zufolge der Lockdown bis in den April hinein verlängert werden soll.

"Was erhoffen Sie sich von den Beschlüssen des Corona-Gipfels?" Das haben wir in den vergangenen Tagen die Leserinnen und Leser von t-online gefragt. Hunderte haben sich daraufhin bei uns gemeldet. Ihre Rückmeldungen zeigen deutlich: Der Frust ist mittlerweile groß. t-online-Leser Dieter Kamradt schreibt: "Ich habe langsam kein Vertrauen mehr in unsere Politiker. Es ist keine klare Linie zu erkennen. Keiner zeigt wahre Kompetenz und Verantwortung." Auch viele andere haben keinerlei Erwartungen an die Ergebnisse des Corona-Gipfels am heutigen Montag.

Bei den Zuversichtlicheren sind die Vorstellungen davon, was sie sich jetzt erhoffen und für richtig halten, ganz individuell verschieden. Ein überwiegender Teil allerdings befürwortet einen strikteren Lockdown. Das sind die Hoffnungen und Wünsche der Leserinnen und Leser:

"Ich hoffe auf einen echten Shutdown, damit wir endlich wieder halbwegs normal leben können."

t-online-Leser Emrah Burkhardt: "Ich bin 35 Jahre alt, Familienvater und habe seit über 10 Jahren ein Tattoo-Studio, das international bekannt ist und noch nie zuvor in finanzielle Not geraten ist. Jetzt bin ich pleite und musste sogar schon an meine Rente rangehen, da die Hilfen so spät kamen. Dennoch, oder gerade deshalb, hoffe ich auf einen Kurswechsel und einen echten solidarischen Shutdown: damit wir endlich wieder halbwegs normal leben können.

Öffnung erst so nah es geht bei null, zumindest sollte die Inzidenz unter zehn sein. Das funktioniert auch in anderen Ländern. Meine Freunde in Neuseeland hatten nur etwa zwei Monate eine echte Pandemie. Sie können normal arbeiten, essen gehen, sich treffen. Sogar Bars sind offen und Tattoo-Messen möglich, da jeder kleine Ausbruch sofort gestoppt wird."

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"Ich erhoffe mir eine eigenständige Bestellung von Impfstoff durch Deutschland"

t-online-Leser Thomas Nestinger: "Lieber Lockdown als weitere Öffnungen, die ich für unverantwortlich halte. Ich erhoffe mir eine eigenständige Bestellung von Impfstoff durch Deutschland und endlich impfen, impfen und impfen. Es kann doch nicht sein, dass ein Biden in den USA innerhalb von knapp 60 Tagen 100 Millionen Impfungen ermöglicht und wir verzetteln uns durch falsche Entscheidungen der Politiker und Bürokratie. Es muss endlich ein Ende dieser unsagbaren Sonderwege einzelner Bundesländer geben. Meine Enttäuschung ist mittlerweile in ohnmächtige Wut umgeschlagen."

"Ich würde mir wünschen, dass man die wirklich kleinen Lockerungen aufrechterhält"

t-online-Leserin Karin Galinat: "Ich würde mir wünschen, dass man die wirklich kleinen Lockerungen, die es seit dem achten März gegeben hat, aufrechterhält. Ich würde mir weiterhin wünschen, dass in Geschäften – besonders Baumärkten, Gartencentern, Discountern – viel konsequenter auf die Anzahl der Kunden und auf die Einhaltung der Abstandsregelung geachtet würde! Ich würde sämtliche kleinen Geschäfte, die immer nur von einem oder höchstens zwei Kunden gleichzeitig betreten werden können, geöffnet halten. Das Ansteckungsrisiko scheint mir dort sehr gering zu sein.

Außerdem wäre es gut, wenn die gesamte Gastronomie die Außenbereiche öffnen könnte, sonst haben wir vielleicht nach der Bewältigung der Pandemie keine Gastronomie mehr! Außerdem würde ich sämtliche Reisen in Ferienwohnungen beziehungsweise Ferienhäuser mit aktuellem Schnelltest möglich machen."

"So wird aus unserer Pandemiebekämpfung ein verantwortungsloses Jo-Jo-Spiel"

t-online-Leser Wolfgang Linnert: "Es wird langsam Zeit, dass die Politiker in den zuständigen Gremien Verantwortung übernehmen und die Bevölkerung schützen und nicht aus anderen Interessen heraus handeln. Es reicht nicht aus, an die Vernunft der Bürger zu appellieren, wenn die Zahl der Unvernünftigen immer mehr zunimmt und diese bald in der Überzahl sind. Es geht nicht, dass bei den Bund-Länder-Konferenzen Beschlüsse gefasst werden, die dann umgehend auf kommunaler wie Länderebene wieder gekippt werden. So wird aus unserer Pandemiebekämpfung ein verantwortungsloses Jo-Jo-Spiel.

Meiner Meinung nach muss der Lockdown mit aller Härte solange weitergeführt werden, bis der größte Teil der Bevölkerung geimpft und immun ist. Ein weiteres Treffen ist nicht notwendig, wenn man sich an die gefassten Beschlüsse hält und jetzt bundesweit die vereinbarte "Notbremse" zieht. Andernfalls müssen weiterhin unschuldige Menschen sterben und einen Nutzen sehe ich auch aus wirtschaftlicher Sicht für dieses Jo-Jo-Spiel der Politiker nicht."

"Mit Durchhalteparolen ist der Weg aus der Pandemie nicht zu schaffen"

t-online-Leser Dieter Iwanowsky: "Mit Durchhalteparolen und immer wiederkehrendem Wortlaut ist der Weg aus der Pandemie nicht zu schaffen. Dass erneut ein Lockdown notwendig sein wird, zeichnet sich bereits in der öffentlichen Debatte ab.

Wieso nicht auch den Weg beschreiten, wie es in Tübingen bereits erfolgreich gemacht wird. Ein Beispiel für kreative Lösungen und Mut, etwas auszuprobieren. Damit könnte der Wunsch nach Lockerungen kontrolliert umgesetzt werden. Und ganz ehrlich, die verantwortlichen Politiker haben bei der vertraglichen Zusicherung der Impfstoffmengen zu spät und zögerlich gehandelt. Ich möchte jetzt Taten sehen und keine Sprechblasen mehr hören."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von Leserinnen und Lesern von t-online
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