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Corona: Lauterbach fordert sofortigen Lockdown – "Nützt nichts, zu warten"


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"Es nützt nichts, jetzt zu warten"
Karl Lauterbach fordert sofortigen Lockdown


Aktualisiert am 15.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Karl Lauterbach: Der SPD-Gesundheitsexperte hält einen Lockdown für unausweichlich.Vergrößern des Bildes
Karl Lauterbach: Der SPD-Gesundheitsexperte hält einen Lockdown für unausweichlich. (Quelle: Christian Spicker/imago-images-bilder)
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Die Corona-Zahlen steigen wieder exponentiell. SPD-Politiker Karl Lauterbach hält einen Lockdown für unausweichlich. Jetzt abzuwarten, findet er fatal.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich für einen sofortigen Lockdown aus. "Wir müssen jetzt bundesweit die Notbremse ziehen und zurück in den Lockdown", sagte Lauterbach t-online. "Es nützt nichts, jetzt zu warten, bis die Inzidenz überall über 100 liegt. Das exponentielle Wachstum ist zurück, wir wissen, dass die Zahlen weiter steigen werden."

Lauterbach warnte: "Den Lockdown jetzt noch etwas weiter hinauszuzögern, würde Tausende Covid-Tote mehr bedeuten. Das kann doch niemand wollen." Die jüngsten Lockerungen müssten zurückgenommen werden. "Wir müssen zurück zu den Regeln, die bis zum 7. März galten", forderte Lauterbach, und ging sogar darüber hinaus: "Auch Schulen und Kitas sollten geschlossen sein, bis genügend Tests zur Verfügung stehen."

Bundesregierung ermahnt die Länder

Bund und Länder hatten bei ihrem letzten Treffen eine sogenannte Notbremse beschlossen, die greifen soll, wenn die 7-Tage-Inzidenz in einem Land oder einer Region drei Tage lang auf über 100 steigt. Vereinbart ist, dass dann die Lockdown-Regeln wieder in Kraft treten, die bis zum 7. März gegolten haben.

Zahlreiche Kreise liegen derzeit wieder über einer Inzidenz von 100 und müssten die "Notbremse" eigentlich ziehen – tun es aber nicht. So beträgt die Inzidenz etwa in Pirmasens 154,1. Der Bürgermeister verzichtet jedoch "aufgrund örtlicher Besonderheiten" auf eine Schließung des Einzelhandels. Die sei "unverhältnismäßig und rechtswidrig", argumentierte er. Bei den Bundesländern weist Thüringen derzeit mit 168,1 die höchste Inzidenz auf, gefolgt von Sachsen mit 112,9 und Sachsen-Anhalt mit 107,8.

Regierungssprecher Steffen Seibert mahnte am Montag dazu, den gemeinsamen Beschluss von Bund und Ländern nun auch umzusetzen. "Nicht nur in seinen erfreulichen Passagen, sondern auch in seinen schwierigen", forderte Seibert.

"Wenn man Beschlüsse fasst, geht man immer davon aus, dass sie dann auch Realität werden", sagte Seibert. "Die Umsetzung liegt bei den Ländern." Die sogenannte Notbremse sei "eine wichtige Maßnahme, um weiteres exponentielles Wachstum mit allen Folgen für Menschen und Gesundheit möglichst abzuwenden".

Armin Laschet, nordrhein-westfälischer Ministerpräsident und CDU-Chef, ist etwas anderer Auffassung. Er sieht keinen "Automatismus", dass bei steigenden Infektionszahlen Öffnungsschritte wieder zurückgenommen werden.

Man müsse in den Kreisen jeweils sehen, was die Gründe für einen Anstieg der Infektionszahlen seien – das könne etwa in Grenzgebieten anders sein als anderswo. Deshalb könnten sich die Antworten unterscheiden. Die Kreise seien aufgefordert, den von Bund und Ländern vereinbarten Notfallmechanismus "pragmatisch umzusetzen".

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Infos der Nachrichtenagentur Reuters
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