Nach Zulassung von Astrazeneca Spahn will Impf-Reihenfolge überarbeiten
Nach der Zulassung des Astrazeneca-Impfstoffes hat Gesundheitsminister Spahn angekündigt, die Impfreihenfolge anzupassen. Jüngere könnten dann früher geimpft werden.
Nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission über eine Altersbeschränkung beim Impfstoff von Astrazeneca hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Überarbeitung der Impfverordnung angekündigt. Man werde generell an einer Priorisierung festhalten, aber die "Alterskomponente" für den Astrazeneca-Impfstoff aufgreifen, sagte Spahn am Samstag bei einem digitalen "Townhall" zu den Corona-Impfungen.
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Zuvor hatten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten. Am Montag will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder zu einem Impfgipfel zusammenkommen. Die Impfverordnung sieht eine Priorisierung vor. Die höchste Priorität haben Menschen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, und etwa das Personal in Pflegeheimen.
EU-Behörde empfahl Mittel von Astrazeneca für alle Erwachsenen
Am Freitag hatte die am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte Ständige Impfkommission den Astrazeneca-Impfstoff nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren empfohlen. Zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren lägen bisher keine ausreichenden Daten vor, hieß es. Zuvor war der Impfstoff von der EU-Kommission nach Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA zugelassen worden, und zwar für Erwachsene ab 18 Jahren ohne eine Altersbegrenzung.
Spahn erwartet für den Februar weitere fünf Millionen Impfdosen der drei Hersteller Astrazeneca, Biontech und Moderna. Bis zum 22. Februar hätten die Firmen Lieferungen mit Lieferdaten angekündigt. Bislang seien 3,5 Millionen Dosen ausgeliefert worden, mehr als zwei Millionen davon seien bereits verimpft worden. "Es kommen jede Woche Impfstoffe", sagte Spahn weiter. Es müsse aber mehr werden.
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Spahn: Pandemie 2022 weitestgehend unter Kontrolle
Der Minister warb um Verständnis für die Anlaufschwierigkeiten. Es handele sich um die größte Impfkampagne in der deutschen Geschichte. Der Start sei "schwierig" gewesen, aber der "Weg ist begonnen", sagte der Minister.
Jens Spahn äußerte sich zudem verhalten optimistisch über den Verlauf der Corona-Pandemie. "Einen zweiten Jahrestag wird es in dieser Form nicht geben", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAZ). "Im Lauf des Jahres werden wir die Pandemie weitestgehend unter Kontrolle bekommen – durch die Impfungen und durch die Möglichkeit, das Vakzin an Mutationen anzupassen."
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters