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CDU-Parteitag: Mitglieder empören sich über Spahns "Foulspiel"


Minister schaltet sich in Fragerunde
CDU-Mitglieder empören sich über Spahns "Foulspiel"

Von t-online, ann

Aktualisiert am 16.01.2021Lesedauer: 2 Min.
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Werbung für Laschet: Für diese überraschende Aktion während der Fragerunde auf dem CDU-Parteitag, erntete Gesundheitsminister Spahn Kritik. (Quelle: t-online)
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Überraschung bei der Wahl zum CDU-Vorsitzenden am Samstag: In einer Fragerunde mit den drei Kandidaten schaltet sich plötzlich Gesundheitsminister Spahn zu – und wirbt offensiv. Ein Video zeigt die Szene.

Eigentlich kandidiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Team mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet um den CDU-Parteivorsitz. Im Voraus hielt er sich mit öffentlichkeitswirksamer Unterstützung allerdings eher zurück – Laschets Umfragewerte und Chancen schwankten ihm wohl zu stark, noch dazu rechnet er sich mehreren Berichten zufolge eigene Chancen auf eine Kanzlerkandidatur aus. Ein schwieriges Feld.

Am Samstag, dem Tag der Entscheidung, schaltete sich Spahn aber überraschend beim digitalen CDU-Parteitag zu. Eigentlich gehörte die Bühne gerade den drei Kandidaten, die Delegierten durften per Video direkte Fragen an sie stellen. Nach Falko Liecke, Gesundheitsstadtrat in Berlin-Neukölln, erschien plötzlich Spahn auf dem Bildschirm – um kurz Werbung für Armin Laschet zu machen.

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Werbeblock kurz vor der Wahl

Er habe keine Frage zu stellen, räumte Spahn ein, sondern lobte Armin Laschet: "Er lebt Zusammenhalt." Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident übernehme Verantwortung und setze Akzente für Deutschland. Nach den erfolgreichen Jahren mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gehe es jetzt um Kontinuität, aber auch darum, neue Impulse zu setzen. Deswegen sei die richtige Antwort "Armin Laschet", sagte Spahn.

Ein eindeutiger Werbeblock – kurz vor der entscheidenden Wahl.

Spahns Manöver löste CDU-intern nach t-online-Informationen sofort große Empörung aus. Immerhin hatten Norbert Röttgen und Friedrich Merz keine Teamkameraden, die sie loben durften. Journalisten mutmaßten auf Twitter, die Wettbewerbsverzerrung sei so offensichtlich gewesen, dass sie Laschet im Zweifel eher schade als nütze.

"Formatmissbrauch" und "echte Frechheit"

Auch andere Nutzer kritisierten Spahns Redebeitrag auf Twitter als "Formatmissbrauch", den die Parteitagsregie nicht hätte zulassen dürfen. "Eine Frechheit" und ein "Foulspiel", finden einige, "peinlich" andere. FDP-Politiker Sven-Erik Holm twitterte: "Unfassbares Fehlverhalten von Jens Spahn! Eines Bundesministers absolut unwürdig!"

Andere politische Konkurrenten nahmen es mit Humor. Johannes Vogel, Generalsekretär der FDP in NRW, zeigte sich eher amüsiert über Spahns Auftritt "als Telefonjoker". Und SPD-Vize Kevin Kühnert kommentierte: "Herr Adams hat jetzt auch nicht weniger gefragt als Jens Spahn." Das CDU-Mitglied war zweimal per Video zugeschaltet worden, um eine Frage zu stellen. Doch die Technik streikte.

Was Armin Laschet selbst über Spahns Werbeblock denkt, ist bisher nicht bekannt. Nachdem die Delegierten ihn zum neuen CDU-Chef gemacht hatten, erwähnte er bei seinen Dankesworten einen jedenfalls nicht: Jens Spahn.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, rtr
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