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Jens Spahn erwartet nächste Woche Zulassung von Moderna-Impfstoff


"Der Impfstart ist gelungen"
Spahn erwartet nächste Woche Zulassung von Moderna-Impfstoff

Von dpa, reuters, cck

Aktualisiert am 30.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Jens Spahn bei einer Pressekonferenz am 18.12.: Nun will er sich zum Impfstart äußern.Vergrößern des BildesJens Spahn bei einer Pressekonferenz am 18.12.: Nun will er sich zum Impfstart äußern. (Quelle: C. Hardt / futureimage/imago-images-bilder)

Seit dem Wochenende wird in Deutschland geimpft, es kam bereits zu ersten Pannen. Gesundheitsminister Jens Spahn bezeichnet den Start dennoch als "gelungen".

Seit dem Wochenende wird in Deutschland geimpft. Gesundheitsminister Jens Spahn bezeichnet den Start der Impfungen nun als Erfolg: "Der Impfstart ist gelungen", sagte Spahn bei einer Pressekonferenz und räumte gleichzeitig ein, dass es an der einen oder anderen Stelle ruckelt. Er bitte um Geduld, sollte es nicht überall gleich klappen. Alle Beteiligten würden an ihren Grenzen arbeiten.

"Wir erleben eine Zeit der Gegensätze", sagte Spahn gleich zu Beginn der Pressekonferenz am Mittwochmittag, in der er gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut und dem Paul-Ehrlich-Institut über den Impfstart und die Corona-Lage informierte. (Die Szene sehen Sie auch oben im Video oder hier.) Auf der einen Seite sei Hoffnung, auf der anderen Seite "großes Leid": "1.129 Familien werden diesen Jahreswechsel in Trauer erleben", sagte er mit Blick auf die aktuell gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit Corona. "Diese Zahlen belegen, wie brutal dieses Virus immer noch zuschlägt."

Deutschland sei von einer Normalität noch weit entfernt. "Ich sehe also nicht, wie wir in dieser Situation zurückkehren können in den Modus vor dem Lockdown." Es werde wohl das "ruhigste Silvester", an das sich Deutschland erinnern könne.

Spahn: Mehr als 60.000 Menschen in Deutschland bereits geimpft

Es sei aber auch so schnell wie nie zuvor gelungen, einen Impfstoff zu entwickeln. Mehr als 60.000 Menschen in Deutschland seien bereits geimpft. Der Impfstoff sei zunächst knapp. Deshalb müssten zuerst diejenigen geimpft werden, die besonders gefährdet sind, sowie die Menschen, die die Risikopatienten pflegen. Er fordert alle Pfleger auf, sich impfen zu lassen. Spahn rechnet damit, dass sich jeder in Deutschland "Richtung Sommer" impfen lassen kann.

"Wir dürfen – Stand heute – für nächste Woche die Zulassung eines weiteren Impfstoffs erwarten – von Moderna", kündigte Spahn an. Man sei im Gespräch mit Moderna, um zügig eine Belieferung sicherstellen zu können. Er gehe davon aus, dass im ersten Quartal anderthalb bis zwei Millionen Dosen zur Verfügung stünden. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will am 6. Januar entscheiden, ob sie empfiehlt, das Mittel zuzulassen. Im Falle einer Empfehlung gilt es als sicher, dass die EU eine Zulassung erteilt. "Wenn es am 6. Januar zur Zulassung käme, sehe ich noch nicht, dass wir direkt am 7. Januar werden starten können", räumte Spahn ein. Es werde aber alles getan, um möglichst schnell auch den Impfstoff verfügbar zu machen.

Spahn dringt auf baldige Zulassung von Astrazeneca-Mittel

Großbritannien hatte am Mittwochmorgen zudem den Impfstoff des Herstellers Astrazeneca zugelassen. Laut Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, steht die EMA mit dem Hersteller in Kontakt, aber hat bisher noch keinen vollständigen Zulassungsantrag erhalten. Spahn drängte auf einen zügigen Zulassungsprozess: "Umso mehr Impfstoffe zugelassen sind, desto mehr Menschen kann ein Impfangebot gemacht werden". Allerdings müssten natürlich die Voraussetzung stimmen und die Anträge gründlich geprüft werden, sagte Spahn.

Laut Cichutek befinden sich bereits mehrere weitere Impfstoffe in der dritten Phase, darunter das Mittel vom niederländischen Hersteller Curevac. Nach erfolgreichem Abschluss der dritten Phase kann die Zulassung beantragt werden.

Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, forderte die Bürger nochmals auf, auf Reisen und Silvesterfeiern zu verzichten und möglichst wenige Menschen zu treffen. Das Virus werde noch viele Wochen weit verbreitet sein, sagte er. 5.600 Corona-Patienten seien derzeit in intensivmedizinischer Behandlung. "Das ist auch wieder ein trauriger Höchststand", so Wieler. Den Impfstart nannte er einen "großartigen Erfolg der Wissenschaft". Dennoch werde es noch Monate dauern, bis so viele Menschen geimpft werden sein, sodass das Virus sich nicht weiter verbreiten kann. Deshalb werden die AHA+L-Maßnahmen noch lange bestehen bleiben.

Erste Pannen bei Impfungen

Zum Impfstart hatte es verschiedene Pannen gegeben: In der Hansestadt Stralsund bekamen acht Mitarbeiter eines Pflegeheims irrtümlich die fünffache Dosis des BioNTech-Impfstoffs gespritzt, wie der Landkreis Vorpommern-Rügen am Montag einräumte. In sieben Landkreisen in Oberfranken werden die ersten rund 1.000 Dosen erst gar nicht verwendet, nachdem die Transportbox zeitweise nicht ausreichend gekühlt wurde.

Am Wochenende waren die ersten gut 150.000 Impfdosen auf die 16 Bundesländer verteilt worden. Bis zum Donnerstag sollten 1,3 Millionen Dosen bereitgestellt werden. Spahn hatte bereits gewarnt, dass es zum Auftakt "an der einen oder anderen Stelle ruckeln" könne.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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