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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kampf gegen Corona Was Sie über die geplanten Impfzentren wissen sollten
Aus der Impfstoffforschung kommen gute Nachrichten und in Deutschland läuft die Vorbereitung auf eine Impfung großer Teile der Bevölkerung auf Hochtouren. Dafür werden bundesweit Impfzentren errichtet.
Bis in Deutschland mit dem Impfen gegen das Coronavirus begonnen wird, werden noch einige Monate vergehen. Wie die Bundesregierung am Montag mitteilte, peilt sie dafür frühestens das erste Quartal 2021 an. Dann aber, wenn die Zulassungen für einen oder mehrere der derzeit in Entwicklung befindlichen Impfstoffe da sind, soll alles ganz schnell gehen und überall gleichzeitig passieren.
Für die beteiligten Akteure bedeutet das eine Mammutaufgabe. Millionen von Impfdosen müssen binnen kurzer Zeit im ganzen Land verteilt und dann verabreicht werden. Dafür sollen über das ganze Bundesgebiet verteilt Logistikzentren aufgebaut werden. 60 von diesen Einrichtungen sieht die nationale Impfstrategie der Bundesregierung vor. Für die breite Impfung der Bevölkerung sind sogenannte Impfzentren bzw. Anlaufstellen geplant. Wo sie entstehen sollen, was sie können müssen und wann sie kommen – ein Überblick.
Wo sollen die Impfzentren entstehen?
Das hängt von der Größe des Bundeslandes bzw. der Einwohnerzahl ab. Sachsen-Anhalt etwa plant den Aufbau von 14 Impfzentren – einen in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt. Nach dem gleichen Muster geht Rheinland-Pfalz vor, hier soll es 36 entsprechende Einrichtungen geben. Berlin will sechs solcher Zentren einrichten. Darüber hinaus sind mobile Einsatzteams angedacht, die für die Impfung etwa in Senioreneinrichtungen sorgen sollen. Die genauen Standorte der Impfzentren stehen noch nicht fest.
Warum Impfzentren? Kann denn nicht jeder Hausarzt das machen?
Die Verabreichung der Corona-Impfstoffe setzt eine reibungslose Logistikkette voraus. Die Vakzine müssen während des gesamten Transports und der Lagerung bei minus 60 bis minus 80 Grad stark gekühlt werden. Spezielle Kühlschränke oder Kühlzellen sind nötig, die vielerorts erst angeschafft werden müssen. Dass in dem ganzen Ablauf nichts schiefgeht, könnte in den Impfzentren vielleicht eher gewährleistet sein. Zudem behält man so besser im Blick, dass die geplante Priorisierung bei der Impfstoffverabreichung – also ältere Menschen mit Vorerkrankungen sowie Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeheimen zuerst – genau so umgesetzt wird.
Wie viele Menschen können dort pro Tag geimpft werden?
Berlin rechnet damit, dass in seinen sechs Impfzentren etwa 20.000 Dosen am Tag verabreicht werden könnten, das wären binnen 20 Tagen also 400.000. Aber: Der Impfstoff wird wohl zweimal verabreicht werden müssen, das zweite Mal nach etwa drei Wochen. Und: Ob wirklich so viele Impfdosen zur Verfügung stehen werden, um die täglichen Kapazitäten bei den Impfplätzen auszuschöpfen, wird sich noch zeigen müssen. Die Präparate sind weltweit begehrt. Die EU und andere Länder haben schon jetzt Lieferverträge mit den Herstellern abgeschlossen, um frühzeitigen Zugriff zu erhalten.
Wann gehen die ersten Impfzentren an den Start?
Die Bundesländer gehen davon aus, dass die Einrichtungen im Laufe des Dezembers einsatzbereit sind. Wann sie letztlich in Betrieb gehen, hängt aber vom Fortschritt bei der Impfstoffentwicklung, der Zulassung sowie der Herstellung ab. Es wird nicht ausgeschlossen, dass einige Hersteller noch im laufenden Jahr mit der Auslieferung beginnen.
Wer stemmt diesen Kraftakt und wer bezahlt ihn?
In der Tat wird die Impfung von Millionen Bundesbürgern in möglichst kurzer Zeit eine logistische Anstrengung erfordern, die ihresgleichen sucht. Regional müssen Verteilzentren errichtet werden, und überall im Land Anlaufstellen geschaffen werden, in denen sich die Menschen impfen lassen können. Dafür gilt es, Räumlichkeiten zu finden, die trotz des derzeit nötigen Abstands große Kapazitäten zulassen. Auch braucht es Lagerstätten, die den Impfstoff bei den erforderlichen Temperaturen vorhalten. Deren Standorte sollen geheim gehalten werden. Der Bund beschafft und finanziert die Impfstoffe, die Länder richten die Impfzentren ein.
- Nachrichtenagentur dpa
- Bericht des "Ärzteblatt"
- Bericht der "Pharmazeutischen Zeitung"
- Bericht des rbb
- Eigene Recherchen