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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mehrere Verletzte "Querdenker"-Bus geriet in Connewitz in Hinterhalt
Am Rande der Demonstration von "Querdenkern" in Leipzig sind in Connewitz zwei Busse mit abreisenden Demo-Teilnehmern überfallen worden. In den Bussen gab es mehrere Verletzte.
Die Soko Linksextremismus des Landeskriminalamtes in Sachsen ermittelt, weil im Leipziger Stadtteil Connewitz zwei Busse von "Querdenkern" offenbar in einen Hinterhalt geraten sind. Am Samstag gegen 20 Uhr hatten ein großer Reisebus und ein Kleinbus offenbar an einer roten Ampel am Herderpark anhalten müssen. Dann seien Mülltonnen vor den vorderen Bus geschoben worden, berichtete eine Frau, die nach ihren Angaben und nach Recherchen von t-online im Bus saß.* Sie gehörte zu einer Gruppe abreisender Teilnehmer der "Querdenken"-Kundgebung aus dem Raum Dortmund.
Unmittelbar danach flogen Steine und Flaschen auf die Busse. "Wir haben uns auf den Boden gelegt" , berichtete die Frau t-online. Mehrere Dutzend Menschen hätten plötzlich um den Bus gestanden. "Es wurde dann im Bus gerufen, der Fahrer soll weiterfahren, damit der Bus nicht gestürmt wird." Trotz der Tonnen auf der Straße und der schwer beschädigten Frontscheibe habe der Fahrer Gas gegeben und sei bis in den nächsten Stadtteil gefahren. Connewitz liegt allerdings am Leipziger Stadtrand, möglicherweise meint die Frau, der Bus sei in einen anderen Stadtteil gefahren.
Fotos des zerstörten Reisebusses waren in sozialen Netzwerken bereits am späten Samstag aufgetaucht. In einer Telegram-Gruppe hieß es, es habe zwei Leichtverletzte gegeben. Die Polizei Leipzig hatte auf eine Anfrage von t-online am Sonntag zunächst keine Informationen herausgegeben können. Am Montag verwies sie an das LKA, das die Ermittlungen übernommen hat.
Beim LKA bestätigte ein Sprecher am Montag, dass es Verletzte durch die Wurfgeschosse und umherfliegendes Glas gab und Tonnen an der Ampel auf die Straße geschoben worden waren. Er konnte aber zunächst keine Angaben zur Zahl der Verletzten machen. Nach Informationen von t-online war das Geschehen von der Berliner Bereitschaftspolizei aufgenommen worden, die in der Nähe im Einsatz war. Wegen der Kundgebungen von "Querdenken" und anderen Gruppen und Krawallen in Connewitz waren in Leipzig 3.200 Polizisten aus mehreren Bundesländern eingesetzt.
"Querdenker" warnten sich vor Connewitz
In Telegram-Gruppen war noch am Samstagabend gewarnt worden, Connewitz auf der Heimfahrt zu meiden. Die Personen in den betroffenen Bussen konnten nach Angaben der Businsassin nach drei Stunden in einem anderen Bus den Heimweg antreten. Es habe sich überwiegend um Personen um die 50 gehandelt, für einige sei es die erste Demonstrationsteilnahme gewesen. Nach den Informationen der Frau sind zwei Personen leicht verletzt worden. "Aber die Leute um den Bus herum haben auch billigend in Kauf genommen, dass im Bus jemand schwer verletzt wird." Ein in das Fahrzeug geworfener Pflasterstein sei der Polizei übergeben worden.
Die Soko LinX ermittelt nun wegen schweren Landfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Sie sucht Zeugen zu diesem Vorfall und weiteren in Connewitz. Der LKA-Sprecher: Auch Wahrnehmungen im Internet oder in den sozialen Medien können die Ermittlungen unterstützen.
*Wir haben an dieser Stelle präzisiert, dass die detaillierte Schilderung zum Hergang auf den Angaben der Bus-Insassin beruht. Die Polizei bestätigte, dass der Bus an der Fußgängerampel vor auf die Straße gestellten Tonnen stand. Das LKA hat aber keine eigenen Erkenntnisse, ob zuvor die Ampel Rot zeigte.
- Eigene Recherchen
- Polizei Sachsen: Pressemitteilung des LKA