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München: Corona-Protest mit 10.000 Teilnehmern


Demos in mehreren Städten
Corona-Protest mit 10.000 Teilnehmern in München

Von dpa
Aktualisiert am 12.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Demonstration auf der Theresienwiese: Zur Hauptkundgebung der des Corona-Protests in München kamen 10.000 Menschen.Vergrößern des Bildes
Demonstration auf der Theresienwiese: Zur Hauptkundgebung der des Corona-Protests in München kamen 10.000 Menschen. (Quelle: Valentin Gensch/dpa)
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In mehreren deutschen Städten protestieren Tausende Menschen gegen die Corona-Maßnahmen. In München sind es wesentlich mehr als erwartet. Der Demo-Zug musste abgebrochen werden.

Tausende Menschen haben in mehreren deutschen Städten gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstriert. In München waren es besonders viele. Die Polizei löste am Nachmittag einen Demo-Zug durch die Innenstadt auf, weil Abstände und Maskenpflicht nicht eingehalten wurden. Zur Hauptkundgebung auf der Theresienwiese kamen anschließend doppelt so viele Teilnehmer wie von den Veranstaltern angekündigt.

"Wir gehen derzeit von 10.000 Teilnehmern aus", sagte eine Sprecherin der Münchner Polizei. Die Kundgebung wurde knapp eine Stunde nach Beginn kurzzeitig unterbrochen, weil Abstandsregeln nicht eingehalten wurden. Viele Teilnehmer trugen laut Polizei auch keinen Mund-Nasen-Schutz.

In München war der Demo eine juristische Auseinandersetzung um Form und Größe der Veranstaltung vorausgegangen. Erst in der Nacht zum Samstag kippte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof eine von der Stadt ausgesprochene Teilnehmerbeschränkung der Kundgebung auf 1.000 Protestierende. Die Veranstalter hatten 5.000 für die Abschlusskundgebung und 500 für den Demonstrationszug angemeldet. Ihr Vorhaben, die Kundgebung in der Innenstadt abzuhalten, wurde vom Verwaltungsgerichtshof aber abgelehnt, weil dort zu wenig Platz sei, um die nötigen Hygieneabstände einzuhalten.

Mehr als 1.000 Demonstranten in Hannover

Auch in Hannover und Wiesbaden gingen etliche Menschen auf die Straße. Die Demonstrationen verliefen zunächst friedlich. Doch die Polizei war vorbereitet. In Hannover protestierten nach Polizeiangaben mehr als 1.000 Demonstranten. Der Zug in der Innenstadt musste zwischendurch einen Stopp einlegen. Die Teilnehmer wurden vom Veranstalter aufgefordert, den Mindestabstand einzuhalten und eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Sie erwartete bei dem Aufmarsch und einer anschließenden Versammlung bis 20 Uhr rund 2.000 Menschen. Am Nachmittag gab sie etwa 1.100 Teilnehmer an. Eine Rednerin sprach von einer "Fake-Pandemie". "Sie nehmen uns unsere Menschenrechte ab", sagte sie mit Bezug auf die Bundesregierung. Zudem würden Steuergelder verprasst. Eine private Initiative hatte den "Walk to freedom" (Gang zur Freiheit) angemeldet.

In Hannover gab es auch mehrere Gegendemonstrationen, etwa von der Linken Jugend und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Ihr Motto lautete: "Für Gesundheitsschutz und gegen Verschwörungstheorien".

Proteste auch in Wiesbaden

Auch in Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden startete eine Protestaktion am Samstagnachmittag friedlich, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Genaue Teilnehmerzahlen zu dem Zug gegen staatliche Corona-Maßnahmen in der Innenstadt nannte die Polizei zunächst nicht. Man rechne mit einer Teilnehmerzahl im hohen dreistelligen Bereich, hieß es am Vortag. Die Protestaktion ist nach Angaben der Stadt für bis zu 3.000 Personen angemeldet worden.

Die Stadt hatte die Demonstration sowie eine Mahnwache unter Auflagen für den Veranstalter genehmigt. Dieser sollte eigene Ordner für den reibungslosen Ablauf stellen. Die Protestierenden müssen eine Maske tragen und einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einhalten. Die bisherigen Proteste in Wiesbaden gegen die staatlichen Corona-Regeln waren ohne größere Probleme verlaufen.

Hinweis der Redaktion: In einer vorherigen Version des Textes hieß es, dass der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die Teilnehmerbeschränkung bestätigt habe. Dies war ein Fehler. Wir bitten um Entschuldigung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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