Corona-Krise Bericht: Bundeswehr will selbst Desinfektionsmittel herstellen
Um gegen Engpässe in der Versorgung durch die Corona-Krise vorzugehen, will die Bundeswehr offenbar selbst Desinfektionsmittel herstellen. Entsprechende Maßnahmen würden derzeit getroffen.
Wegen der Corona-Pandemie und Engpässen in der Versorgung will die Bundeswehr eigene Desinfektionsmittel herstellen. "Grundsätzlich werden durch die Bundeswehrapotheken keine Desinfektionsmittel hergestellt. Aufgrund der besonderen Situation in der Bekämpfung des Coronavirus werden derzeit Maßnahmen getroffen, diese Herstellungskapazitäten zu ermöglichen", zitiert die "Welt" eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums.
Produktion medizinischer Produkte seit 2012 eingeschränkt
Die Großproduktion medizinischer Produkte durch die Streitkräfte war nach einem kritischen Prüfbericht des Bundesrechnungshofes aus dem Jahr 2012 deutlich eingeschränkt und auf den Standort der Bundeswehrkrankenhaus-Apotheke in Ulm konzentriert worden. Die Rechnungsprüfer hatten die Herstellung von pharmazeutischen Produkten durch die Streitkräfte als zu teuer bewertet und den Einkauf auf dem freien Markt empfohlen.
Der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstarzt Ulrich Baumgärtner twitterte als Reaktion auf den Bericht am Donnerstag: "Was schwierig ist, da die Fähigkeit zur Eigenproduktion von Medikamenten und Medizinprodukten, die der Sanitätsdienst früher hatte – jetzt erkennt man, warum! – aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben werden musste."
- Nachrichtenagentur dpa