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«Geiles Gefühl» - Anbauverein gibt erstmals Cannabis aus


Niedersachsen
"Geiles Gefühl" - Anbauverein gibt erstmals Cannabis aus

Von dpa
Aktualisiert am 02.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Mutmaßlich bundesweit erste legale Abgabe von CannabisVergrößern des Bildes
Michael Jaskulewicz ist das erste Mitglied des Cannabis Social Clubs Ganderkesee, der legal Cannabis erwirbt. (Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa/dpa-bilder)

Seit dem Sommer sind Cannabis-Anbauvereine zugelassen. In Ganderkesee bei Oldenburg wird nun erstmals legal Cannabis an Mitglieder ausgegeben.

Erstmals hat ein Anbauverein im niedersächsischen Ganderkesee bei Oldenburg legal angebautes Cannabis an seine Mitglieder ausgegeben. Michael Jaskulewicz nahm als erstes Mitglied des Cannabis Social Club Ganderkesee ein paar Gramm verschiedener Sorten des Rauschgifts in Empfang. "Hier gewesen zu sein und das abzuholen war ein absolut geiles Gefühl", sagte er.

Erster Club mit Cannabisernte

Seit Juli dürfen in Deutschland Cannabis-Anbauvereine für den gemeinschaftlichen Anbau und die Weitergabe von Cannabis zugelassen werden. Der Club in Ganderkesee war nach eigenen Angaben der erste Verein in Deutschland, der eine legale Cannabis-Ernte einfuhr.

Einer Sprecherin des Bundesdrogenbeauftragten zufolge ist kein anderer Verein bekannt, der früher mit der Ernte begann. Sie verwies aber darauf, dass der Behörde keine offiziellen Informationen über die Erntelage der einzelnen Anbauvereinigungen vorliegen. Es sei bekannt, dass der Verein in Ganderkesee sehr weit fortgeschritten sei.

Mitglieder kommen aus der Mitte der Gesellschaft

"Unsere Mitglieder kommen aus der Mitte der Gesellschaft", sagte Vereins-Vorsitzender Daniel Keune. Die Altersspanne reiche von 18 bis 70 Jahre, vom Arbeitnehmer bis zum Unternehmer.

Mit dem Thema der Legalisierung des Cannabiskonsums in Deutschland beschäftige sich der Verein schon seit zwei Jahren, sagte Keune. Die Teillegalisierung ermögliche einen präventiven Gesundheitsschutz, weil der Verein garantiere, dass das abgegebene Cannabis sicher und ohne Beimischungen sei. "Dieser Gesundheitsschutz, den wir leisten können, das hat uns schon motiviert."

Kein dreckiger Stoff von der Straße mehr

Weil er zu den allerersten Unterstützern des Vereins gehört habe, habe er die ersten Gramm des Rauschgifts abholen dürfen, sagte Jaskulewicz. Er habe schon in 1990er Jahren geraucht, sei aber davon abgekommen, nachdem er auf der Straße verunreinigtes Cannabis bekommen habe: "Danach ging es mir sehr dreckig und ich habe gedacht, das machst Du nicht mehr."

Er selbst sei durch die Diskussion über die Teillegalisierung von Cannabis in der jüngsten Zeit ins Nachdenken gekommen. Er habe sich dazu entschlossen, vor seinem fünfjährigen Kind kein Bier mehr zu trinken. "Ich würde mir wünschen, dass die Gesellschaft eher in diese Richtung geht und sich überlegt, dass auch Zigarettenkonsum und Alkoholkonsum etwas ist, was man vor Kindern seinlassen könnte."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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