Gesundheit nach Corona Krankenkassen drängen trotz Geldsegens für Kliniken auf Reformen
Die Corona-Pandemie war ein Stresstest für viele Krankenhäuser. Allerdings sind die Erlöse der Kliniken insgesamt gestiegen. Die Krankenkassen appellieren an die Reformbereitschaft.
Die Krankenkassen appellieren vor dem "Krankenhausgipfel" der Deutschen Krankenhausgesellschaft an die Klinikvertreter, nötige Reformen angesichts der Corona-Pandemie nicht zu verschleppen. "Das erste Pandemiejahr hat sich zum goldenen Jahr der Krankenhausfinanzierung entwickelt, in dem 13 Prozent weniger Fälle behandelt wurden, die Erlöse der Kliniken aber gleichzeitig um 15 Prozent gestiegen sind", sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband, zu t-online. "Durch diesen Geldsegen wurden manche strukturellen Schwächen der Krankenhausversorgung verdeckt."
Stoff-Ahnis forderte: "Die deutsche Krankenhauslandschaft braucht mehr Transparenz, damit die Patientenversorgung qualitativ besser und wirtschaftlicher werden kann." Es brauche eine "moderne Pflegepersonalbedarfsermittlung" mit bürokratiearmer, digitaler Dokumentation.
Zudem sprach sich Stoff-Ahnis für "bundesweit einheitliche Krankenhausstrukturen" aus. "So kann eine flächendeckende Basisversorgung beispielsweise auch mit Geburtshilfe und Kinderkliniken gesichert werden, und gleichzeitig verbessert dies die Behandlungsqualität bei schwerer Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs."
Der "Krankenhausgipfel" der Deutschen Krankenhausgesellschaft wird in diesem Jahr von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet, die Hauptrede hält Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die Krankenhausgesellschaft vertritt die Interessen der Klinikträger. Der GKV-Spitzenverband ist der bundesweite Verband der Krankenkassen in Deutschland.
- Eigene Recherche
- "Ärztezeitung": Krankenhäuser 2020: Weniger Fälle, höhere Erlöse