Vortrag mit Konsequenzen Rassistische Büttenrede – Karnevalsverein distanziert sich
Bei der Veranstaltung eines Karnevalsvereins in Sachsen-Anhalt hält ein Mitglied die Büttenrede. Darin verwendet er rassistische Bezeichnungen. Der Vereinsleiter zieht Konsequenzen.
Ein Karnevalsverein aus Haldensleben in Sachsen-Anhalt muss scharfe Kritik einstecken: Eines der Mitglieder sprach in einer Büttenrede von "Asylanten" und nutzte rassistische Begriffe wie das N-Wort. Darüber berichten der "Focus" und die "Volksstimme".
Büttenredner Holger B. hatte die Rede gehalten. Darin hieß es unter anderem, Nordafrika gehöre nicht mehr zu Deutschland. Der Redner habe zudem eine rassistische Geschichte über "Asylanten" erzählt. Aus dem Publikum habe es Klatschen und Johlen, aber keine hörbaren Buhrufe gegeben.
Rede löst Empörung aus
Wie die "Volksstimme" berichtet, habe der Mann auch gesagt, 87 Prozent der Bundesbürger hätten, wie früher in der DDR, noch immer keine Ahnung. Ihm wurde unterstellt: Das sei eine Anspielung darauf, dass die AfD bei der Bundestagswahl 13 Prozent der Stimmen erhalten hatte. Der Redner sagte später jedoch, dass er die Zahl 87 zufällig gewählt habe.
Dem MDR sagte der Vereinspräsident Uwe Urban, nach der Büttenrede sei eine Welle der Empörung über den Verein hereingebrochen. Der Verein selbst distanziere sich von der Rede und dem angeblichen Scherz. Urban wolle dennoch die Verantwortung übernehmen und zur nächsten Wahl als Konsequenz nicht mehr antreten. Der Redner sei inzwischen aus dem Verein ausgetreten und habe sich entschuldigt.
- Eigene Recherche
- "Volksstimme": Karneval in der Börde unter Protest
- "Focus": Geht ein N**** in den Supermarkt": Empörung über Karnevalsrede in Sachsen-Anhalt
- MDR: N-Wort erschüttert Karnevalsverein in der Börde