Zwickau Abgesägter Gedenkbaum für NSU-Opfer soll neu gepflanzt werden
"Wir lassen uns nicht unterkriegen": So reagierte die Zwickauer Oberbürgermeisterin auf die Schändung einer NSU-Gedenkstätte. Jetzt sollen an gleicher Stelle neue Bäume gepflanzt werden.
Das sächsische Zwickau will einen von Unbekannten abgesägten Gedenkbaum für das erste Mordopfer des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) ersetzen. Das kündigte die Stadt am Montag an. Die Eiche für Enver Simsek war Anfang September gepflanzt worden. Wie geplant, sollen auch Gedenkbäume für die neun weiteren Opfer der rechtsextremen Terrorzelle NSU gepflanzt werden. Die Stadt richtet ein Spendenkonto für die Bäume ein. "Wir lassen uns nicht unterkriegen", sagte Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD).
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Das Absägen der Eiche und wenig später die Zerstörung einer ebenfalls an den Blumenhändler erinnernden Holzbank hatten deutschlandweit Empörung hervorgerufen. Seit Bekanntwerden des Vorfalls wurden an der Stelle in einem Park zahlreiche Blumen gepflanzt und niedergelegt. Am Montagmittag erinnerten rund 120 Menschen mit einer Schweigeminute an der Stelle an das NSU-Opfer.
- Nachrichtenagentur dpa