Nach massiven Anfeindungen Hohe Sicherheitsvorkehrungen bei Kopftuch-Tagung in Frankfurt
Nach Anfeindungen und Protesten im Vorfeld hat in Frankfurt am Main eine Tagung über das muslimische Kopftuch unter Vorsichtsmaßnahmen begonnen. Die Veranstaltung stößt auf großes öffentliches Interesse.
Unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen hat an der Frankfurter Universität eine Tagung über das islamische Kopftuch begonnen. Nach Protesten im Vorfeld und Anfeindungen gegen die Wissenschaftlerin Susanne Schröter hatte die Universitätsleitung vor der Veranstaltung auf die Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit hingewiesen. Es sei inakzeptabel, wenn anonyme Gruppen Forschende in Verruf bringen oder bedrohen wollten, sagte die Universitätspräsidentin Birgitta Wolff.
Schröter, Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam, das die Veranstaltung unter dem Motto "Symbol der Würde oder der Unterdrückung?" organisiert hatte, bedankte sich zu Beginn der Tagung für Solidarität aus Wissenschaft und Gesellschaft. "Ich habe anfangs gedacht: Hoffentlich wird der Raum voll", sagte sie über die Tagung, an der unter anderem Publizistin Alice Schwarzer, die Journalistin Khola Maryam Hübsch und Vertreter von Terre des Femmes teilnehmen.
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Für die 150 Saalplätze gab es rund 700 Anmeldungen. Deshalb wurde die Veranstaltung per Livestream in einen anderen Saal sowie ins Internet übertragen. Schröter wollte mit der Debatte eine umstrittene Ausstellung über muslimische Mode ("Contemporary Muslim Fashions"), die derzeit im Frankfurter Museum Angewandte Kunst gezeigt wird, in einen gesellschaftlichen Kontext stellen.
- Nachrichtenagentur dpa