Aufarbeitung geplant NS-Glocken sollen in Thüringen nicht mehr erklingen
Nach den Schlagzeilen um die "Hitler-Glocke" aus Herxheim zieht die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM) Konsequenzen – und möchte ihre restlichen
Die NS-Glocken auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) sollen nicht mehr erklingen. Darauf haben sich Vertreter der betroffenen Kirchgemeinden geeinigt, wie die EKM am Freitag mitteilte. Sechs der insgesamt neun Glocken schwiegen ohnehin schon. In zwei Gemeinden müsse noch der Gemeindekirchenrat zustimmen. Die EKM selbst plane eine wissenschaftliche Aufarbeitung. Die Gemeinden sollen selbst entscheiden, wie sie mit den Glocken weiter umgehen. Denkbar sei etwa eine Abgabe an Museen.
Im vergangenen Jahr war es zu einer öffentlichen Diskussion gekommen, nachdem bekannt geworden war, dass es auf dem Gebiet der EKM in einigen Gemeinden noch Glocken aus der Zeit des Nationalsozialismus gibt, auf denen unter anderem Hakenkreuze zu sehen sind.
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Eine Kirchenglocke mit NS-Bezug im rheinland-pfälzischen Herxheim am Berg hatte 2017 Schlagzeilen ausgelöst. Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz wies schließlich im Januar 2019 eine Klage eines Bürgers gegen die Glocke ab. Die sogenannte "Hitler-Glocke" darf im Turm der evangelischen Kirche in dem Ort hängenbleiben.
- Nachrichtenagentur dpa