Geschichtsträchtiges Datum SPD-Politikerin schlägt 9. November als Nationalfeiertag vor
Kein anderes Datum ist für die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert so bedeutsam wie der 9. November. Warum ist der Tag nicht Nationalfeiertag? Diese Frage stellt nun auch eine SPD-Politikerin.
Die baden-württembergische SPD-Chefin Leni Breymaier hat eine Diskussion über den 9. November als Nationalfeiertag angeregt. "Dieses Datum ist für die deutsche Demokratie von den historischen Ereignissen her bedeutender als jeder andere Tag", sagte sie am Freitag in Stuttgart. "Wenn der 9. November – zu Recht – einen so herausragenden Platz in der deutschen Erinnerungskultur hat, frage ich mich, warum der 3. Oktober, und nicht der 9. November gesetzlicher Feiertag ist", hatte Breymaier zuvor auf Twitter geschrieben.
Der 9. November 1938 markiert eine Zäsur in der Politik des NS-Regimes. In ganz Deutschland zündeten Nationalsozialisten Synagogen an und begannen mit der von ihnen geplanten systematischen Vernichtung des jüdisches Volkes.
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Weitere wichtige Ereignisse, die an einem 9. November stattfanden:
- 1918: Von einem Balkon des Berliner Reichstags ruft der SDP-Politiker Philipp Scheidemann die "Deutsche Republik" aus – es ist der Beginn der ersten Demokratie in Deutschland
- 1923: Am 5. Jahrestag der Ausrufung der Republik versuchen Anhänger der NSDAP unter Führung von Adolf Hitler einen Putsch – und scheitern nach wenigen Stunden
- 1989: Nach 40 Jahren SED-Herrschaft fällt in Berlin die Mauer – es ist das Ende der DDR
Der 3. Oktober ist der Tag der Deutschen Einheit. Er sei eher geschäftsmäßig als Beschlusstag festgelegt worden, bestimmt von Vertragsverhandlungen und Fristsetzungen, so Breymaier: "Und wurde so zum nationalen Feiertag." Der Tag habe sich über die Jahre hinweg als Nationalfeiertag eingebürgert. "Deutscher Schicksalstag bleibt aber der 9. November. Darüber kann man doch einmal sprechen."
- dpa