Gesellschaft für deutsche Sprache Sprachforscher küren das Wort des Jahres 2015
"Flüchtlinge" ist das Wort des Jahres 2015. Das hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden bekanntgegeben. Die Sprachforscher wählten den Gewinner-Begriff aus rund 2500 Vorschlägen aus.
Das Wort "Flüchtlinge" stehe für das beherrschende Thema schlechthin, begründeten die Sprachexperten ihre Entscheidung. Auf dem zweiten Platz landete "Je suis Charlie", Platz drei belegt der Ausdruck "Grexit". Dahinter folgen die Wörter "Selektorenliste" und "Mogel-Motor".
Das waren die letzten Wörter des Jahres
Die Jury kürt Wörter und Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich besonders bestimmt haben. Es geht nicht unbedingt darum, dass der Begriff besonders häufig vorkommen muss.
Die Aktion der GfdS gab es erstmals 1971. Seit 1977 findet sie jährlich statt. Das waren die letzten zehn Wörter des Jahres:
Jahr | Wort des Jahres |
---|---|
2014 | Lichtgrenze |
2013 | GroKo |
2012 | Rettungsroutine |
2011 | Stresstest |
2010 | Wutbürger |
2009 | Abwrackprämie |
2008 | Finanzkrise |
2007 | Klimakatastrophe |
2006 | Fanmeile |
2005 | Bundeskanzlerin |
Neben dem Wort des Jahres werden in Deutschland von der "Sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres" noch das Unwort des Jahres und vom Langenscheidt-Verlag das Jugendwort des Jahres gewählt. Zum Jugendwort 2015 ernannte die Jury den Ausdruck "Smombie" (Smartphone-Zombie).
Weniger prominent hatten Sprachexperten in den vergangenen Jahren zudem den Satz des Jahres und den Anglizismus des Jahres gekürt. Genauso wie das Unwort wurden diese beiden Auszeichnungen für das laufende Jahr noch nicht vergeben.