"Demokraten stehen zusammen" Seehofer weist Söders Merkel-Kritik zurück

Rückendeckung für die Kanzlerin: Nach der Kritik des bayrischen Finanzministers Markus Söder an der Flüchtlingspolitik von Angela Merkel tritt Horst Seehofer auf den Plan: Der bayerische Ministerpräsident rügt sein Kabinettsmitglied - und appelliert an alle Demokraten, zusammenzustehen.
Es sei "eine völlig unangemessene Reaktion" in diesen Stunden, in denen alle Demokraten zusammenstehen müssten, "die Kanzlerin in den Fokus der Kritik zu nehmen", sagte Seehofer in München.
Söder hatte zuvor auf einen Kurswechsel in der Flüchtlingskrise gedrängt: Merkel solle einräumen, "dass die zeitlich unbefristete Öffnung der Grenzen ein Fehler war", sagte der Finanzminister der "Welt am Sonntag".
Die Zeit unkontrollierter Zuwanderung und illegaler Einwanderung könne nicht so weitergehen. "Paris ändert alles", sagte Söder.
Flüchtlingsfrage und Terrorkampf trennen
Seehofer betonte, man müsse die Flüchtlingsfrage "sauber trennen" von der Bekämpfung des Terrorismus. Er sei am Freitagabend im Kanzleramt gewesen, als die ersten Nachrichten von den Anschlägen in Paris eingegangen seien.
Für Merkel und ihn sei von der ersten Minute an klar gewesen, "dass die Union hier zusammensteht". "Und deshalb unterstützen wir die Kanzlerin."
Seehofer sagte weiter, bei ihm und seinen für die innere Sicherheit zuständigen Ministern, die am Sonntag in einer Sondersitzung getagt hatten, bestehe Einigkeit. Das Thema sei so wichtig, dass es nach der Richtlinie des Ministerpräsidenten gehe.