Zwei Bootsunglücke 22 weitere Flüchtlinge sterben in der Ägäis

Bei zwei Bootsunglücken in der Ägäis sind in der Nacht 22 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Das teilten die griechischen Behörden mit. Die Serie tödlicher Unfälle auf zunehmend stürmischer See bei der Überfahrt von der Türkei ins EU-Land Griechenland setzt sich damit fort.
Nach griechischen Regierungsangaben fanden 19 Menschen in der Nähe der Insel Kalymnos den Tod, als ihr Holzboot kurz vor Mitternacht bei mäßigem Wind sank. 138 Menschen wurden gerettet. Es handelt sich nach Darstellung der Behörden um einen der schlimmsten Unfälle in griechischen Gewässern seit Beginn der Flüchtlingswelle. Vier Patrouillenschiffe der Küstenwache, ein Helikopter und drei Fischerboote halfen bei der Rettungsaktion.
Bei einem weiteren Unglück in der Nähe von Rhodos starben mindestens drei Flüchtlinge, sechs Schiffbrüchige wurden dort gerettet. Drei weitere Menschen gelten noch als vermisst.
Flüchtlingsstrom unvermindert
Erst am Mittwoch war ein Holzboot mit fast 300 Menschen vor Lesbos untergegangen. Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf 16, eine Person gilt noch als vermisst. 274 Insassen des Bootes wurden gerettet.
Lesbos liegt nur wenige Kilometer von der türkischen Küste entfernt und hat dieses Jahr bereits mehr als 300.000 Flüchtlinge in Empfang genommen. Allein im Oktober kamen mehr als 100.000.