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Dies Irae stellt Freital bloß: "Nazis essen heimlich Falafel"


Künstler stellt Freitaler Rechte bloß
"Nazis essen heimlich Falafel"

t-online, are

24.07.2015Lesedauer: 2 Min.
Starke Botschaft: Anti-Rassisten-Kunst in einer ausländerfeindlichen Umgebung.Vergrößern des Bildes
Starke Botschaft: Anti-Rassisten-Kunst in einer ausländerfeindlichen Umgebung. (Quelle: Dies Irae Facebook)
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Freital

Mehr als 20 Plakate sind an den Bushaltestellen und öffentlichen Plätzen zu sehen: "Nazis essen heimlich Falafel", "Alle Rassisten sind Arschlöcher - Überall" oder "Hirn ein- und Rassismus ausschalten" ist in schwarz-weißer Schrift gut erkennbar zu lesen.

In dem 40.000 Einwohner zählenden Ort dürfte auch ein Witz die Runde machen, der ebenfalls auf einem der Plakate zu lesen ist: "Ein Banker, ein Bildzeitungsleser und ein Asylbewerber sitzen am Tisch mit 20 Keksen. Der Banker nimmt sich 19 Kekse und sagt zum Bildzeitungsleser: Pass auf, der Asylbewerber nimmt Dir Deinen Keks weg."

"Tag des Zorns"

"Dies Irae" (Tag des Zorns) nennt sich der Künstler oder die Künstlerin, der oder die hinter der Aktion stecken soll, auch auf der eigenen Facebook-Seite. Mit dieser Guerilla-Aktion soll gegen die zunehmende Fremdenfeindlichkeit in Deutschland protestiert werden, für die die Pegida-Hochburg Freital nur ein Beispiel und Ort ist.

Sicher ist: Er oder sie hat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Glaskästen an den Bushaltestellen geöffnet und die darin hängenden Werbeplakate gegen die Anti-Rassismus-Plakate ausgetauscht. Die für die Werbeflächen verantwortliche Firma hat sie unterdessen wieder entfernt. Sie will nun prüfen, wie der "Dies Irae" das geschafft hat. Denn normalerweise sind die Kästen verschlossen.

"Dies Irae" gehört zur Adbusting-Bewegung – Menschen, die Werbeplakate umgestalten, überkleben und deren Aussage umgestalten. Knapp 4000 Personen folgen "Dies Irae" auf Facebook.

Unklar ist, ob es sich dabei um eine einzelne Person oder eine Gruppe handelt. Die Online-Zeitung "Mopo24" berichtet von einer Street-Art-Gruppe. Diese habe in Freital sogar die Kästen geöffnet und die darin hängende Werbung ersetzt. Laut der "Welt" will die Deutschen Plakatwerbung GmbH, der die Kästen gehören, Anzeige gegen "Dies Irae" erstatten.

"Bisher meine größte Intervention"

"Dies Irae" ist laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) schon in anderen Städten aufgefallen. Die Themen drehen sich immer um die Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa. Auf Facebook schreibt "Dies Irae" über die Aktion in Freital: "Bisher meine größte Intervention in einer verhältnismäßig kleinen Stadt, in der ein kleiner brauner pöbelnder Mob so viel unangenehme Aufmerksamkeit herbeiführte."

Seitdem in einem früheren Hotel in Freital mehrere hundert Flüchtlinge eingezogen sind, kommt es immer wieder zu rassistischen Protesten gegen die Asylbewerber.

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