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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Diätgeheimnis Hubertus Heil hat drei Kleidergrößen abgenommen
Beim traditionellen Sommerfest des Arbeitsministeriums war der Hausherr kaum wiederzuerkennen – Hubertus Heil hat kräftig abgenommen. Seine Diät ist simpel, aber effektiv.
Spitzenpolitiker haben nicht nur proppenvolle Terminkalender, sondern auch ungesunde. Ihre Tage sind voll mit endlosen Beratungen und Sitzungen sowie Abendterminen, bei denen Alkohol ausgeschenkt und Essen gereicht wird. Da kommen schnell ein paar Pfunde mehr zusammen. Wer abnehmen will, hat es schwer. Für Personal Trainer oder aufwendige Sport- und Diätprogramme haben sie schlicht keine Zeit.
Die Gäste des traditionellen Hoffestes des Bundesarbeitsministeriums am Donnerstag staunten deshalb nicht schlecht, bei der Begrüßung einen deutlich erschlankten Hubertus Heil zu erleben.
Drei Kleidergrößen hat der Bundesarbeitsminister verloren. Sein Geheimnis? Ein paar schlichte Tricks – und eiserne Disziplin. So vermeidet Heil seit einigen Monaten fast komplett Kohlenhydrate, isst also keine Kartoffeln, Nudeln oder Brot. Auch isst er kleinere Portionen. Auf Alkohol hat der 50-Jährige fünf Monate komplett verzichtet. Inzwischen trinkt er wieder gelegentlich Bier, aber nur am Wochenende. Für das Hoffest machte er eine Ausnahme, um mit seinen Besuchern anstoßen zu können.
Hinter Heil liegen anstrengende, aber auch erfolgreiche Monate. Am Freitag stimmte der Bundestag seinem Fachkräfteeinwanderungsgesetz zu, mit dem der Arbeitskräftemangel in Deutschland bekämpft werden soll.
Am 1. Juli tritt zudem die zweite Phase des Bürgergelds in Kraft, die unter anderem erweiterte Zuverdienstmöglichkeiten für Aufstocker und Studierende, Auszubildende und Schüler vorsieht. Die teils sehr umstrittene Hartz-IV-Reform war Anfang des Jahres eingeführt worden und hat sich seitdem weitgehend geräuschlos etabliert. Angesichts dieser politischen Großprojekte sehnen viele im Bundesarbeitsministerium freilich inzwischen die parlamentarische Sommerpause herbei.
Heil ist nicht der erste Spitzenpolitiker, der durch Abnehmbemühungen auffällt. Auch der frühere Bundeskanzleramtschef und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) verordnete sich regelmäßig Diäten, nahm ab, erlag aber dem Jo-Jo-Effekt. Nachhaltigeren Erfolg hatte sein Nachfolger im Bundeskanzleramt, Helge Braun. Der CDU-Politiker halbierte sich geradezu kleidergrößentechnisch nach dem Ende der Merkel-Regierung.
Der berühmteste Abnehmer in der Geschichte der Spitzenpolitik ist der frühere Außenminister und Grünen-Politiker Joschka Fischer. Dieser nahm nicht nur vor den Augen der Öffentlichkeit binnen eines Jahres fast 40 Kilo ab und lief Marathons, sondern schrieb auch noch gleich ein Buch darüber ("Mein langer Lauf zu mir selbst"). Allerdings hatte auch Fischer später immer wieder mit dem Jo-Jo-Effekt zu kämpfen.
Gesund leben schön und gut: Ein Laster hat Hubertus Heil nicht aufgegeben. Auch davon konnte sich die Gäste des Hoffestes überzeugen. Der Bundesarbeitsminister ist immer noch Zigarettenraucher.
- Eigene Recherchen
