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Döpfner-Enthüllungen: Ostbeauftragter fordert Rauswurf von Springer-Chef


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Empörung nach Döpfner-Enthüllungen
"Deutsche Einheit geistig nie vollzogen"


Aktualisiert am 13.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Springer-Chef Döpfner (Archiv): In der Redaktion kommen Zweifel an seinen Personalentscheidungen auf.Vergrößern des Bildes
Springer-Chef Mathias Döpfner (Archiv): Der Ostbeauftragte hält Döpfner für nicht mehr tragbar. (Quelle: IMAGO/Chris Emil Janssen)
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Recherchen der "Zeit" bringen Springer-Chef Mathias Döpfner in Bedrängnis. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung hält ihn für nicht mehr tragbar.

Die Enthüllungen privater Nachrichten des Axel-Springer-Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner lösen in der Politik scharfe Kritik aus. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), fordert seinen Rauswurf. "Herr Döpfner ist nach dieser Veröffentlichung an der Spitze eines Verlages mit dieser publizistischen Macht und mit Blick auf die wichtige Rolle der Medien für unsere Demokratie endgültig nicht mehr tragbar", sagte Schneider t-online.

Die Wochenzeitung "Die Zeit" hat E-Mails und Chatnachrichten aus dem engsten Führungskreis des Medienkonzerns Axel Springer veröffentlicht. Döpfner äußert sich darin demnach unter anderem abfällig über Ostdeutsche. Eine zitierte Nachricht lautet: "Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig"

Der Ostbeauftragte Schneider sagte: "Die Medien sollten ein realistisches Bild unserer Gesellschaft zeichnen. Dazu gehört auch die Perspektive der Ostdeutschen, die auch mehr als 30 Jahre nach der Einheit immer noch zu wenig zum Tragen kommt. Die Gedanken von Herrn Döpfner zeigen nicht nur Verachtung für diese Perspektive und die Menschen, sondern auch für die Demokratie." Die Spaltung des Landes dürfe kein Geschäftsmodell sein.

Ramelow fordert Verbraucherwarnung

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kritisierte die Nachrichten ebenfalls scharf. "Döpfners Statements sind ein Offenbarungseid: Er hat die deutsche Einheit geistig nie vollzogen, jede seiner Zeilen lebt den Geist der Spaltung", sagte Ramelow t-online.

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Nach wie vor ziehe Döpfner den "Antikommunismus wie eine Folie" über jedes Thema, sagte Ramelow. "Er kann nur unterscheiden in Nazis oder Kommunisten, mehr gibt es für ihn nicht. Er macht so auch deutlich, was er von seinen ostdeutschen Lesern hält: nichts. Das sollte man als Verbraucherwarnung auf Springer-Blätter drucken." Er hoffe darauf, dass die Leser im Osten Konsequenzen in ihrem Medienkonsum zögen. "Man sollte den Kakao, durch den man gezogen wird, nicht auch noch trinken."

Aus Springer-Kreisen verlautete nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur, der Artikel bestehe aus "manipulativen SMS-Fetzen". Zugleich hieß es, Döpfner sei ein meinungsstarker Verlagschef, der aus Prinzip immer Gegenmeinung und Widerspruch herausfordere und dafür immer mal wieder polemisiere. Man lasse sich an dem messen, was in den Publikationen des Verlags stehe, nicht an angeblichen Ausschnitten aus persönlichen Chats.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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