"Verkorksten Wahlkampf geführt" Seehofer: Union hätte Wahl auch mit Söder nicht gewonnen
CSU-Chef Markus Söder lässt immer wieder durchblicken, bei wem er die Hauptschuld für das schlechte Wahlergebnis der Union sieht. Jetzt widerspricht ihm sein Parteifreund Horst Seehofer deutlich.
Die Union hätte nach Einschätzung des ehemaligen CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer auch mit seinem Parteifreund Markus Söder als Kanzlerkandidat die Bundestagswahl verloren. "Ich halte die These, wenn Markus Söder Kanzlerkandidat gewesen wäre, dann wäre alles besser gelaufen, für nicht nachvollziehbar", sagte Seehofer dem Fernsehsender "Bild" über seinen Nachfolger als CSU-Chef.
Hauptursache für die Wahlniederlage sei eine Vernachlässigung der Sozialpolitik bei der Union gewesen. "Wenn wir 1,4 Millionen Wähler an die SPD verlieren – wie ich glaube, aus sozialpolitischen Gründen: Rente, Miete, Familie – dann haben wir dieses Feld unzureichend bearbeitet."
Söder stichelt gegen Laschet
Söder wäre als Kanzlerkandidat ebenso "entblättert und durchleuchtet" worden wie Armin Laschet (CDU) oder auch Annalena Baerbock (Grüne), meinte Seehofer, der als Bundesinnenminister noch geschäftsführend im Amt ist. Und: "Wir haben gemeinsam einen verkorksten Wahlkampf geführt. Das kann man nicht bestreiten."
- Nachrichtenagentur dpa