Bundestagswahl 2025 Wahlbeteiligung steigt bundesweit
Seit 8 Uhr sind bundesweit die Wahllokale geöffnet. Einige Stellen melden bereits erste Werte zur Wahlbeteiligung. Im Vergleich zu 2021 ist sie derzeit deutlich höher.
Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl ist zumindest in den Wahllokalen bis 14 Uhr deutlich höher ausgefallen als im Jahr 2021. Bis zum frühen Nachmittag gaben am Sonntag rund 52 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie die Bundeswahlleiterin Ruth Brand mitteilte. 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt nur 36,5 Prozent gewesen. Um 18 Uhr gibt es dann die erste Prognose mit den Ergebnissen zur Bundestagswahl 2025.
Der große Unterschied geht teilweise auf Briefwähler zurück. Unter anderem wegen der Corona-Pandemie hatten im September 2021 ungewöhnlich viele Menschen vorab per Brief gewählt. In diesem Jahr ist die Wahlbeteiligung auch deutlich höher als bei der Wahl 2017, bei der bis 14 Uhr gut 41 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme im Wahllokal abgegeben hatten.
Erhöhte Wahlbeteiligung in Niedersachsen
In Niedersachsen haben so etwa 43 Prozent der Wahlberechtigten bis zum Mittag an der Bundestagswahl teilgenommen. Den Wert von 42,9 Prozent teilte die Landeswahlleitung mit Stand 12.30 Uhr mit. Bei der Bundestagswahl 2021 lag die Wahlbeteiligung zur selben Zeit bei 36,6 Prozent. Nicht einbezogen sind die Bürgerinnen und Bürger, die bereits per Briefwahl abgestimmt haben. Wie viele der gut sechs Millionen Wahlberechtigten die Briefwahlunterlagen beantragt haben, nannte die Landeswahlleitung nicht. Am Morgen lag die Beteiligung noch unter der des Vorjahres.
Rückgang in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein blieben die Zahlen dagegen leicht hinter den Werten der vergangenen Wahl zurück. Um 11 Uhr haben laut NDR bereits 2,26 Millionen der Berechtigten ihre Stimme abgegeben – also 21,3 Prozent. 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 23,8 Prozent. Diese Zahlen sind allerdings nur mit Vorsicht zu genießen: Wie der Landeswahlleiter Tobias Berger dem NDR erklärte, haben einige Bezirke bisher noch keine Zahlen geliefert.
Auch Hamburg bestätigt diesen Trend: In der Hansestadt lag die Beteiligung um 11 Uhr laut Landeswahlleiter bei 45 Prozent. 2021 hatten zu diesem Zeitpunkt 49,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Kreuze gemacht.
In Brandenburg haben bis zum Nachmittag 55,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in den Wahllokalen abgegeben. Das teilte die Landeswahlleitung in Potsdam zum Stand der Wahlbeteiligung um 14 Uhr mit. Bei der vorherigen Bundestagswahl 2021 war die Quote zu diesem Zeitpunkt mit 48,8 Prozent niedriger.
Wahlbeteiligung in Thüringen fast verdoppelt
Anders sieht es in Sachsen-Anhalt aus: Hier lag die Wahlbeteiligung um 12 Uhr bei 37,1 Prozent, wie Landeswahlleiterin Christa Dieckmann auf der Grundlage stichprobenartiger Rückmeldungen aus einigen Urnenwahlbezirken mitteilte. Vor vier Jahren waren es zum gleichen Zeitpunkt 26,5 Prozent gewesen. Die Zahl der Briefwählerinnen und Briefwähler ist dabei nicht eingerechnet.
Besonders extrem ist der Anstieg bei der Wahlbeteiligung nach den ersten Zahlen in Thüringen zu sein. Die Wahlbeteiligung lag um 12 Uhr im Freistaat bei 44,5 Prozent, wie der Landeswahlleiter mitteilte. Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren hatte die Wahlbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt bei 24,6 Prozent gelegen.
Auch in den Wahllokalen in Sachsen haben bis zum Mittag etwas mehr Menschen ihre Stimme zur Bundestagswahl abgegeben als 2021. Wie der Landeswahlleiter Martin Richter mitteilte, lag die Wahlbeteiligung bis 12 Uhr bei 27,1 Prozent. Bei der letzten Bundestagswahl waren es zum selben Zeitpunkt 25,9 Prozent.
Hohe Beteiligung in Großstädten
Dazu passend vermeldet auch Leipzig eine hohe Wahlbeteiligung. Wie die Stadt veröffentlichte, wurden um 12 Uhr bereits 54,6 Prozent der Stimmen abgegeben. Bei der letzten Wahl waren es zu diesem Zeitpunkt nur 50,4 Prozent.
Berlin meldet ebenfalls einen deutlichen Anstieg. Dort haben zum Mittag bereits 33 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Bei der vorherigen Bundestagswahl lag die Quote zu diesem Zeitpunkt demnach bei etwa 25,4 Prozent, teilte die Landeswahlleitung mit.
In Bremen wurden die Werte der vergangenen Wahl ebenfalls übertroffen. Schon fast ein Drittel der Wahlberechtigten hat seine Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag um 12 Uhr bei 31,4 Prozent, wie die Bremer Landeswahlleitung auf ihrer Internetseite mitteilte. Das ist eine höhere Beteiligung als bei der vergangenen Wahl 2021 – damals gaben 27,2 Prozent der wahlberechtigten Bremerinnen und Bremer vormittags ihre Stimme ab.
Köln präsentiert ähnliche Zahlen. Bis 12 Uhr wurden laut der Stadt rund 32,1 Prozent der Stimmen abgeben. 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt erst 27,9 Prozent. Das Münchner Wahlamt vermeldet ähnliche Zahlen: Hier lag die Wahlbeteiligung am Mittag bei 61,2 Prozent inklusive aller Briefwähler. Das ist etwas mehr als 2021, da waren es diese Uhrzeit 60,4 Prozent
- Mit Materialien der Nachrichtenagentur dpa und AFP
- ndr.de: "Bundestagswahl 2025 in SH: Wahlbeteiligung fast unverändert"
- leipzig.de: "Wahlen in Leipzig"