ZDF-Sendung "Was nun, ...?" Weidel bietet sich Merz als Juniorpartner an
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Die AfD steht in Umfragen vor der Bundestagswahl auf dem zweiten Platz. Jetzt bietet sich Alice Weidel der Union als Juniorpartnerin an.
Alice Weidel wirbt dafür, eine Koalition aus AfD und der Union bilden. "Auch gerne als Juniorpartner", erklärte sie in der ZDF-Sendung "Was nun, Frau Weidel?". Doch die Chancen, dass CDU-Chef Friedrich Merz darauf eingehen würde, schätzte sie selbst als schlecht ein.
Merz würde wohl bei seiner Position bleiben, nicht mit der AfD zu koalieren, erklärte Weidel. Doch sie prognostizierte, dass Friedrich Merz seine Ziele in einer Koalition mit SPD und Grünen nie umsetzen könnte. "Das geht nur mit der AfD", wendete sie sich direkt an den CDU-Chef.
"Werden sehr, sehr gutes Ergebnis einfahren"
Zu den Wahlaussichten ihrer Partei bei der Bundestagswahl in knapp zwei Wochen sagte Weidel: "Ich glaube, wir werden ein sehr, sehr gutes Ergebnis einfahren." Konkrete Prognosen wollte sie nicht machen, nannte aber 20 Prozent ein sehr gutes Ergebnis. In den Umfragen liegt die AfD aktuell in diesem Bereich. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die Partei 10,4 Prozent erreicht.
Die AfD-Kanzlerkandidatin bezeichnete es als wünschenswert, 25 Prozent der Bundestagssitze zu erringen. Dann könnte die AfD im Parlament ohne Mithilfe anderer Parteien Untersuchungsausschüsse einsetzen – dafür ist ein Viertel der Abgeordneten nötig. Weidel nannte etwa einen Corona-Untersuchungsausschuss oder einen Untersuchungsausschuss zum Thema Sprengung der Nord-Stream-Gasleitungen in der Ostsee.
Im weiteren Verlauf der Sendung erklärte die Parteichefin die Ziele der AfD. Neben einer schärferen Migrationspolitik fordert die Partei Entlastung von arbeitenden Menschen und die Erhöhung der Renten. Gleichzeitig forderte sie: "Der Staat muss mit den Ausgaben runter." Zudem müsse die Schuldenbremse eingehalten werden. "Der Staat dürfte eigentlich gar keine Schulden machen, wenn er gleichzeitig Steuereinnahmen in Rekordhöhe verzeichnet", erklärte Weidel.
Auf die Frage, wie sie ihre Forderung finanzieren wolle, verwies sie auf ein notwendiges Wirtschaftswachstum. Das Land brauche mehr Kinder und auch mehr qualifizierte Zuwanderung. Zuletzt sei Deutschland für Fachkräfte immer unattraktiver geworden.
Eine Einladung ins Weiße Haus hab die AfD-Chefin bisher nicht bekommen. "Nein, ich bin nicht eingeladen ins Weiße Haus", antwortete sie auf eine entsprechende Frage in der ZDF-Sendung. Zur Frage, ob sie dankbar sei für die Wahlkampfhilfe von Musk, sagte sie, sie freue sich über ein sehr gutes Verhältnis ihrer Partei nach Osten und nach Westen und eine Dialogfähigkeit zu beiden Supermächten, aber auch zu China.
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