Trump kündigt Ukraine-Gespräche in München an Merz rechnet mit "brutal harter Ansage" der USA
Bei der Sicherheitskonferenz in München ist der Krieg gegen die Ukraine das bestimmende Thema. CDU-Chef Friedrich Merz rechnet mit Konfrontationen.
Bei der Sicherheitskonferenz in München sollen sich nach Angaben von US-Präsident Donald Trump Vertreter aus den USA und Russlands treffen. Die Ukraine sei auch eingeladen. "Sie haben morgen ein Treffen in München. Russland wird mit unseren Leuten dort sein. Die Ukraine ist übrigens auch eingeladen. Ich weiß nicht genau, wer von jedem Land dabei sein wird, aber hochrangige Leute aus Russland, der Ukraine und den Vereinigten Staaten", sagt Trump vor Reportern.
Konkrete Details wollte Trump nicht nennen "Was die Verhandlungen angeht, so ist es zu früh, um zu sagen, was passieren wird", sagte der Republikaner während einer Pressekonferenz mit Indiens Premierminister Narendra Modi in Washington. "Vielleicht wird Russland eine Menge aufgeben. Vielleicht auch nicht."
Selenskyj lehnt Vorstoß ab
Die Ukraine rechnet nach Angaben eines Beraters von Präsident Wolodymyr Selenskyj allerdings nicht damit, am Freitag am Rande der Münchener Sicherheitskonferenz Gespräche mit Vertretern Russlands zu führen. Vor Gesprächen mit Russland müsse es zunächst eine gemeinsame Position der USA, Europas und der Ukraine geben, sagt Selenskyi-Berater Dmytro Lytwyn.
Der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Keith Kellogg, hat dem Eindruck widersprochen, dass US-Präsident Donald Trump ausschließlich mit dem russischen Präsidenten Putin verhandeln wolle. "Uns ist klar, dass die drei Seiten miteinander sprechen müssen, besonders die zwei Protagonisten, die Russen und die Ukraine, die müssen sich hinsetzen und reden", sagte Kellogg am Donnerstag in einem Interview mit dem ARD-Hauptstadtstudio.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte in einem Interview der "Financial Times", nur der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj könne im Namen seines Landes verhandeln. Demnach warnte Macron, ein Frieden, der eine Kapitulation darstelle, sei eine schlechte Nachricht für alle, auch für die USA.
Merz rechnet mit konfrontativer Rede von Vance
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat angekündigt, dass US-Vizepräsident J. D. Vance am Freitag auf der Münchner Sicherheitskonferenz eine "brutal harte Ansage" der Amerikaner an die Europäer machen werde. "Die Zeitenwende, die der Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung am 27. Februar 2022 beschrieben hat, die kommt an diesem Wochenende", sagte Merz im ZDF. "Ich habe erste Hinweise bekommen, wie der Vizepräsident J. D. Vance morgen sprechen wird", fügt er hinzu. "Es wird eine konfrontative Rede."
Vance war am Donnerstag in München gelandet. Ein Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz ist offenbar nicht geplant. Das US-Onlinemagazin "Politico" meldete, dass man im Umfeld des Vizepräsidenten keine Notwendigkeit sehe. "Wir brauchen ihn nicht zu sehen, er wird nicht mehr lange Kanzler sein", sagte ein nicht namentlich genannter Mitarbeiter aus dem Vance-Team.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters