Wirtschaftsdelegation von Habeck Ungewöhnliches Bild – Was macht der Minister mit all den Frauen?
Der grüne Vizekanzler Robert Habeck befindet sich im Wahlkampf. Er tritt bei X auf, veröffentlicht ein neues Buch – und lässt sich mit einer rein weiblichen Delegation ablichten.
Robert Habeck hat viel zu tun. Die Ampel ist gescheitert, Neuwahlen stehen an, doch die Regierungsgeschäfte ruhen deswegen nicht. Im Gegenteil: Der Terminkalender des grünen Wirtschaftsministers ist wohl praller gefüllt als zuvor, schließlich will er auch in der nächsten Legislaturperiode eine Rolle spielen. Und nach Habecks Willen soll es keine kleine Rolle sein.
Erst kürzlich veröffentlichte der 55-Jährige ein Video auf X, in dem er etwas verklausuliert seine Ambitionen auf die Kanzlerschaft kundtat. "Kanzler Era" stand da auf einem Armband zu lesen, das Habeck im Clip trug. In Anspielung auf Taylor Swift, die derzeit erfolgreichste Popsängerin der Welt, will der Grüne wohl auch eine Epoche in der Politik prägen.
Derzeit ist Habeck aber noch Vizekanzler, zudem Wirtschafts- und Klimaschutzminister. In dieser Eigenschaft reiste er nun nach Portugal zu einer Konferenz namens Web Summit und einem Treffen mit seinem portugiesischen Amtskollegen Pedro Reis. Begleitet wurde er dabei von einer ungewöhnlichen Delegation. Diese bestand ausschließlich aus Frauen.
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"Zwölf Start-up-Gründerinnen und acht Multiplikatorinnen des Start-up-Ökosystems" nahm Habeck mit, wie auf der Seite seines Ministeriums zu erfahren ist, um bei den Tech- und Start-up-Konferenzen in Portugal Gespräche mit Unternehmen aus ganz Europa zu führen. Im Regierungsflieger gelang dabei dem Fotografen Dominik Butzmann ein ungewöhnliches Bild, das 20 Frauen zeigt, aber nur einen Mann: Minister Habeck.
Habeck: "Davon profitieren wir alle"
Das Bild habe jedoch einen ernsten Hintergrund, wie Habeck bei Instagram schreibt. Demnach sei der Anteil der Gründerinnen in Deutschland zuletzt wieder gesunken. Dieser Entwicklung wolle er etwas entgegensetzen. Deswegen die rein weibliche Wirtschaftsdelegation. "Sie sind "Role Models", Vorbilder", schreibt Habeck über seine Begleiterinnen. "Sie zeigen anderen, wie es gehen kann. Sie machen anderen Mut, zu gründen. Davon profitieren wir alle."
In Portugal zeigte Habeck sich dann ungezwungen im Gespräch mit Start-up-Vertretern und Unternehmerinnen; auf den Bildern sieht man den Vizekanzler im Kapuzenpulli oder im Sweatshirt, während seine Bodyguards Anzug und Krawatte tragen.
Habeck setzt sich nicht nur politisch für Frauen ein. Wie der "Spiegel" berichtet, veröffentlicht der Wirtschaftsminister im kommenden Sommer den Roman "Die zweite Heimat der Störche", den er zusammen mit seiner Frau Andrea Paluch geschrieben hat. Darin geht es um vier Frauenschicksale in Namibia vor dem Hintergrund der Kolonialgeschichte des Landes. Von 1884 bis 1915 hieß Namibia "Deutsch-Südwestafrika" und war von Truppen des deutschen Kaiserreiches besetzt.
Noch vor der Neuwahl erscheint im Januar 2025 noch ein weiteres Buch des Ministers. In "Den Bach rauf" skizziert Habeck seine wirtschafts- und gesellschaftspolitische Vision für Deutschland. Er hat also genug zu tun derzeit, trotz Ampelbruchs. Dumm nur, dass sein Regierungsflieger, mit dem er samt der rein weiblichen Wirtschaftsdelegation zurückfliegen sollte, eine Panne hatte. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die verzögerte Abreise hat auch Auswirkung auf Habecks Terminkalender. So verpasst der Wirtschaftsminister neben der ersten Kabinettssitzung seit dem Aus der Ampelkoalition auch die Regierungserklärung von Kanzler Olaf Scholz. Auch die Übergabe des Jahresgutachtens der Wirtschaftsweisen wird Habeck nicht begleiten können.
- bmwk.de: Habeck besucht Portugal – Start-ups im Mittelpunkt
- bmwk.de: Frauen in der Wirtschaft. Potenziale von Frauen besser nutzen
- spiegel.de: Habeck veröffentlicht Buch vor Neuwahlen – Verlag prüft offenbar früheren Erscheinungstermin
- kiwi-verlag.de: Die zweite Heimat der Störche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa