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Deutsche Eurofighter als Option: Profilsucht im Nahost-Konflikt?


Deutsche Eurofighter in Nahost?
Ohne Sinn und Verstand


05.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
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Sollen deutsche Eurofighter Israel verteidigen? (Quelle: Christoph Hardt/imago-images-bilder)

Im Nahen Osten liegt ein Gegenschlag des Iran gegen Israel in der Luft. Dieses ernste Szenario sollte man nicht mundschnell zur eigenen Profilsucht nutzen. Wie mancher aus der deutschen Opposition.

Wie nennt man das, wenn in der deutschen Sicherheitspolitik eine Frage beantwortet wird, die (noch) gar nicht gestellt wurde? Das nennt man Roderich Kiesewetter. Niemand ist so mundschnell wie der Außen- und Sicherheitspolitiker der Unionsfraktion. Der frühere Oberst ist die Hyperschallwaffe der Opposition.

Kaum ein Parlamentarier hat die Mechanismen des medialen Betriebs so schnell begriffen und beherzigt wie er. Seine Reaktionszeiten am Mikrofon werden immer kürzer. Aus einem klug wägenden Mann, der etwas von der Sache versteht, ist über die Jahre leider eine Art Pawlowscher Hund des Politischen geworden.

Jüngster und bislang krassester Fall: Israel und der Iran. Die Mullahs aus Teheran haben den Gegenschlag nach der Tötung des Hamas-Auslandschefs Hanija auf ihrem Staatsgebiet noch gar nicht begonnen, da ist Kiesewetter schon zur Stelle und weiß: Deutschland muss sich an der Verteidigung Israels beteiligen. Eurofighter, Luftbetankung, und zwar dalli!

Novizen braucht akut niemand

Es ist nicht bekannt, dass das Kriegskabinett von Benjamin Netanjahu um militärischen Beistand aus Deutschland gebeten hätte. Es ergibt auch gar keinen Sinn, bei einer unmittelbar bevorstehenden Aktion in einem multinationalen Einsatz ungeübte Novizen mit an den Start zu bringen. Die Allianz aus den eigenen Streitkräften, dem Iron Dome, den USA und manchen Anrainern hat sich zum Schutz der israelischen Bevölkerung und Infrastruktur Israels als wirksam erwiesen.

 
 
 
 
 
 
 

Natürlich kann man mittelfristig – Stichwort Solidarität mit Israel als Staatsräson – darüber nachdenken und auch in Gespräche eintreten, dass sich auch die deutschen Streitkräfte zum Schutze Israels engagieren. Aber der Ruf nach Mobilmachung entbehrt jeder vernünftigen Grundlage und erreicht nur ein doppeltes Ziel, das den gleichen Kern hat: ein überbordendes Geltungsbedürfnis und die Sehnsucht nach der schnellen Schlagzeile mit dem eigenen Namen darin. Besonnenheit und verantwortungsvolle Opposition gehen anders.

Verwendete Quellen
  • Eigene Überlegungen
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