Hilfe im Krisenfall Mehrheit der Deutschen unterstützt Nato-Bündnisverpflichtungen nicht
Im Krisenfall befürworten weniger als die Hälfte der Deutschen die militärische Unterstützung von Nato-Partnern. Doch das ist Teil der Bündnisverpflichtung.
Die Deutschen blicken einer Umfrage zufolge mit großer Zurückhaltung auf die Bündnisverpflichtungen, die sich aus der Nato-Mitgliedschaft ergeben. In einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" sprachen sich nur 45 Prozent der Befragten dafür aus, dass Deutschland ein anderes Nato-Land militärisch unterstützen sollte, falls dieses angegriffen wird. Gegen eine solche Bündnisfall-Unterstützung sprachen sich 35 Prozent der Befragten aus; 20 Prozent waren unentschieden.
Große Unterschiede gibt es zwischen Ost und West: In Ostdeutschland ist eine relative Mehrheit von 49 Prozent gegen eine militärische Unterstützung von Nato-Partnern im Bündnisfall, in Westdeutschland sind es 32 Prozent. Nur 30 Prozent plädieren im Osten für eine solche Beteiligung, im Westen sind es 48 Prozent.
Der Nato-Bündnisfall ist in Artikel 5 des Nordatlantik-Vertrags von 1949 geregelt. Dieser sieht bei einem "bewaffneten Angriff" auf einen oder mehrere Mitgliedstaaten eine kollektive Antwort vor.
- Nachrichtenagentur AFP