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Bericht: Zwei "Dark Ships" kurz vor Nord-Stream-Explosionen entdeckt


Sender ausgeschaltet
Zwei "Dark Ships" vor Nord-Stream-Explosionen entdeckt

Von t-online, mm

Aktualisiert am 14.11.2022Lesedauer: 2 Min.
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Ostsee: Unterwasseraufnahmen zeigen das Ausmaß der Zerstörung an der Gaspipeline Nord Stream 1. (Quelle: t-online)

Aus vier Lecks in den Nord-Stream-Pipelines sind Ende September enorme Mengen Gas ausgetreten. Zwei verdächtige Schiffe durchquerten zuvor das Gebiet.

Kurz vor den Explosionen an den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 haben offenbar zwei sogenannte "Dark Ships" (Dunkle Schiffe) das Gebiet durchkreuzt. Das berichtet die US-amerikanische Computerzeitschrift "Wired" und beruft sich auf Analysen der Firma "SpaceKnow". Die Datenspezialisten haben demnach auf Satellitenaufnahmen zwei große Schiffe identifiziert, die vor den Detonationen mit ausgeschalteten Peilsendern in der Nähe der Gaslecks auftauchten.

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Den Analysen zufolge handelt es sich um zwei jeweils etwa 95 bis 130 Meter lange Schiffe, die die späteren Lecks in einigen Meilen Abstand passierten. "Sie hatten ihre Signale ausgeschaltet, was bedeutet, dass es keine Informationen über ihre Bewegung gab, und sie versuchten, ihre Standortinformationen und allgemeine Informationen vor der Welt zu verbergen", erklärt SpaceKnow-Chef Jerry Javornicky.

Als sogenannte "Dark Ships" werden Schiffe bezeichnet, die ihr Ortungssystem ausgeschaltet haben und so von Radarbildschirmen verschwinden. Nach internationalem Recht sind große Schiffe verpflichtet, ihre Standortinformationen in einem automatisierten Verfahren über einen Transponder zu übermitteln. So soll anderen Schiffen die Navigation erleichtert und mögliche Kollisionen verhindert werden.

Ermittlungen zu Gaslecks dauern an

Die nun veröffentlichte Analyse dürfte die Spekulationen um die Ursache der Gaslecks weiter befeuern. Um die Schiffe aufzuspüren, hat SpaceKnow nach eigenen Angaben archivierte Satellitenbilder von 90 Tagen um die Explosionen untersucht. Mithilfe maschinellen Lernens seien schließlich 25 Objekte entdeckt worden, die während dieser Zeit das Seegebiet durchquerten. Bei zwei Schiffen sei der Peilsender ausgeschaltet gewesen.

Den ungewöhnlichen Befund haben die Datenanalysten nach eigenen Angaben mit Beamten der Nato geteilt. Dass Schiffe ihre Transponder ausschalten und "abtauchen", ist dem Bericht zufolge relativ selten. Gleichwohl könnten die Ortungssysteme unter Umständen gestört werden – beispielsweise in Zusammenhang mit bestimmten Wetterlagen.

Die Ermittlungen zu den Gaslecks an den beiden Ostsee-Pipelines dauern indes weiter an. Ende September waren nach Angaben von Behörden insgesamt vier Unterwasser-Lecks an den Leitungen festgestellt worden, aus denen tagelang enorme Mengen Gas austraten. Die EU und die Nato gehen von einem Sabotageakt aus. Der Kreml hatte Spekulationen über eine russische Beteiligung zurückgewiesen.

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