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Joshua Kimmich: Corona-Experte Jonas Schmidt-Chanasit nimmt ihn in Schutz


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"Sieht, was so eine Kampagne anstellen kann"
Kimmichs emotionale Impf-Aussagen – Virologe reagiert


21.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Joshua Kimmich: Der Außenverteidiger freute sich über den EM-Auftakt.Vergrößern des Bildes
Joshua Kimmich: Den Nationalspieler bedrückt bis heute, wie während der Corona-Krise mit ihm umgegangen wurde. (Quelle: IMAGO/Sven Beyrich/SPP)

In einer ZDF-Dokumentation hatte sich Joshua Kimmich sehr emotional über seine Erfahrungen während der Corona-Krise geäußert. Einer der prominentesten deutschen Virologen springt dem Nationalspieler jetzt bei.

Joshua Kimmich war während der Pandemie im Herbst 2021 in die Schlagzeilen geraten, weil er sich nicht gegen Corona impfen lassen wollte. Dem Bayern-Profi war – auch von offizieller Stelle – Egoismus vorgeworfen worden. Politiker und Funktionsträger, aber auch Freunde und Bekannte hatten ihn zur Impfung gedrängt und seine Solidarität gegenüber der Bevölkerung und dem Fußball-Business eingefordert. In dem Film, zu sehen in der Mediathek des ZDF, spricht er sehr emotional über diese Phase seines Lebens: "Das war echt eine brutale Zeit."

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat Kimmich jetzt ausdrücklich verteidigt. "Die Art und Weise, wie man mit Joshua Kimmich umgegangen ist, die ist absolut nicht nachvollziehbar", sagte Schmidt-Chanasit t-online. "Man sieht genau, was so eine Kampagne natürlich anstellen kann. Das war definitiv falsch und sollte nicht mehr vorkommen."

Schmidt-Chanasit betonte im Gespräch mit t-online erneut die Privatheit von Kimmichs Entscheidung, sich nicht impfen lassen zu wollen: "Man muss seine Bedenken erst einmal ernst nehmen." Es komme darauf an, "dass man auf die Ängste der Bürger eingeht und natürlich dann mit wissenschaftlichen Fakten argumentieren kann, die ganz klar für diese Impfung sprechen", so der Virologe weiter. "Trotzdem muss man akzeptieren, dass es immer Menschen geben wird, die sich nicht impfen lassen."

Der Virologe warnte eindringlich vor öffentlichen Hetzkampagnen gegen Menschen, die der Impfung skeptisch gegenüberstehen: "So gewinnt man auch niemanden für die Impfung. Das hat letztendlich unsere Bemühungen, dass sich mehr Menschen mit bestimmten Impfstoffen impfen lassen, um Jahrzehnte zurückgeworfen."

Kimmich über Bayern München: "Enttäuscht und auch getroffen"

Kimmich hatte in der Dokumentation auch seinen Verein scharf kritisiert. Vom FC Bayern München habe er sich in diesen Wochen und Monaten im Stich gelassen gefühlt: "Da war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen." Als der Verein Kimmich das Gehalt verweigerte, der als Corona-Kontaktperson nicht am Spiel- und Trainingsbetrieb teilnehmen konnte, hatte sich Kimmich schließlich doch noch impfen lassen.

Er spricht von einem Vertrauensgefühl dem Verein gegenüber, das kaputtgegangen sei: "Ich weiß nie, was an die Öffentlichkeit kommt, wenn ich mit dem einen oder anderen spreche. Ist auch nicht so, dass das Vertrauen über ein, zwei Gespräche wieder aufgebaut werden kann."

Verwendete Quellen
  • t-online-Interview mit dem Virologen Jonas Schmidt-Chanasit
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