Donald Trump verkauft Teile seines Anzugs | Wahlkampf in den USA

Der Präsidentschaftswahlkampf in den USA tobt: Donald Trump hat sich für seine Unterstützer etwas Besonderes überlegt. Er will ihnen "ein Stück amerikanischer Geschichte" verkaufen.

Ex-Präsident und erneuter Präsidentschaftskandidat Donald Trump versucht offenbar, seine Wahlkampfkasse aufzubessern: Neu im Angebot sind exklusive Sammelkarten. Mit etwas Glück und finanziellem Investment können Anhänger sogar ein Stück von einem besonderen Anzug erhalten.

In einem Werbevideo für die Aktion, das am Dienstagmorgen nach amerikanischer Zeit auf seiner Plattform Truth Social veröffentlicht wurde, richtet sich Trump an seine Unterstützer. "Auf vielfachen Wunsch" bringe er seine digitalen Sammelkarten zurück. Diese können Trump-Fans ab sofort in einem Onlineshop für 99 US-Dollar plus Steuern (88,70 Euro) pro Stück erwerben.

Die Karten zeigen verschiedene Illustrationen von Trump: Trump mit wehender amerikanischer Flagge, Trump mit Boxhandschuhen, Trump im Siegestaumel, Trump mit goldenen Sneakern. Letztere können Fans natürlich auch im Onlineshop erwerben. Und es gibt auch mehrere Motive zum Thema Bitcoin. Eine Karte zeigt Trump mit einer großen Glaskugel mit dem Symbol der Kryptowährung in der Hand. Eine andere zeigt ihn in einer Art Superheldenanzug, eine Mischung aus Iron Man und Captain America, dazu trägt er einen Schild.

Trump versucht seit einiger Zeit, die politische Unterstützung von Krypto-Tradern für sich zu gewinnen. "Wissen Sie, man nennt mich den Krypto-Präsidenten, ich weiß nicht, ob das stimmt oder nicht, aber viele Leute sagen das", sagt er im Video.

"Wir werden den Knock-out-Anzug zerschneiden"

Erst ab einem Einkauf von 15 digitalen Karten zum Preis von 1.485 Dollar (1.330 Euro) erhalten Käufer dann auch eine physische Sammelkarte. Und damit nicht genug: Die Käufer sollen zudem einen "authentisches Stück" vom Anzug erhalten, den Trump während der Fernsehdebatte gegen den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden getragen hatte. "Die Leute nennen ihn meinen Knock-out-Anzug", behauptet Trump im Video. "Wir werden den Knock-out-Anzug zerschneiden, und Sie bekommen ein Stück davon, und wir werden nach dem Zufallsprinzip fünf davon signieren, ein echtes Sammlerstück. Das ist etwas, das Sie Ihrer Familie, Ihren Kindern und Enkeln schenken können."

Die Debatte zwischen Trump und Biden im Juni gilt mittlerweile als Wendepunkt in der demokratischen Kampagne. Biden hatte sich damals sehr schlecht geschlagen und begründete seinen Auftritt im Nachhinein mit Krankheit und Müdigkeit. In der Öffentlichkeit steigerte das die Zweifel an seinen Fähigkeiten, noch eine weitere Amtszeit auszuüben. Kurz darauf zog sich Biden zurück und empfahl seine Vizepräsidentin Kamala Harris als neue Kandidatin. Für Trump ist sein Anzug vom Debattenabend deshalb auch "ein Stück amerikanischer Geschichte", das er mit seinen Anhängern teilen will.

Kritik: Trump zockt Anhänger ab

Bei wem das Geld besonders locker sitzt, dem ist sogar ein Treffen mit dem früheren US-Präsidenten sicher. Ab einem Einkauf von 75 Karten zu einem Gesamtpreis von 7.425 US-Dollar (ca. 6.650 Euro), zuzüglich Steuern, lädt Trump die Käufer zu einem Gala-Dinner in seinen Club Jupiter in Florida ein.

Die Aktion brachte Trump prompt Kritik auf sozialen Medien ein. Auf X schrieb ein Nutzer: "Hört Donald Trump jemals auf, seine Anhänger abzuzocken? Er vertreibt wieder diese wertlosen Sammelkarten." Schon früher hatte Trump Sammelkarten vertrieben, auf denen er beim Kartenspielen, Grillen und als George Washington verkleidet abgebildet war. Andere kritische Kommentare merkten an, dass die Aktion so wirke, als brauche Trumps Kampagne dringend Geld.