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Donald Trump gegen Joe Biden: Die fünf wichtigsten Lehren des Super Tuesday


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Trump gegen Biden 2.0
Die fünf wichtigsten Lehren des Super Tuesday


Aktualisiert am 06.03.2024Lesedauer: 4 Min.
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Super Tuesday: So äußert sich Trump nach seinem Sieg. (Quelle: t-online)
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Mit dem Ende des Super Tuesday beginnt endgültig das erneute Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden. Doch die Ergebnisse haben ihre Tücken.

Bastian Brauns berichtet aus Washington

Donald Trump wollte Zweifel gar nicht erst aufkommen lassen. Noch bevor die letzten Wahllokale in den Bundesstaaten an der amerikanischen Westküsten geschlossen hatten, trat er in seinem Klub Mar-a-Lago in Florida vor seine treuen Anhänger und hielt eine Siegesrede. Zu dieser Zuversicht hat der ehemalige Präsident auch allen Grund.

Denn der sogenannte Super Tuesday zeigte in der vergangenen Nacht endgültig: An Donald Trump kommt niemand in der Republikanischen Partei mehr vorbei, obwohl seine parteiinterne Konkurrentin Nikki Haley nach Washington D.C. mit dem Bundesstaat Vermont die zweite Vorwahl für sich entscheiden konnte. Auch für den amtierenden Präsidenten Joe Biden geriet die Super-Wahlnacht der Vorwahlen bei den Demokraten zu einem Siegeszug. Bis auf eine kleine Ausnahme im Überseeterritorium Amerikanisch-Samoa, wo der Unternehmer Jason Palmer überraschend gewann.

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Doch so erwartbar der Ausgang dieses Super Tuesday in diesem Jahr schon im Vorhinein gewesen ist, so wichtig wird in den folgenden Tagen die genaue Analyse der einzelnen Ergebnisse sein. Denn sie können Auskunft darüber geben, wie gut Donald Trump und Joe Biden im November wirklich dastehen werden.

Hier finden Sie schon jetzt die fünf wichtigsten Schlussfolgerungen des Super Tuesday 2024:

1. Das Duell Biden gegen Trump beginnt jetzt

Wenn keiner der beiden Kandidaten stirbt oder ernsthaft erkrankt, dürfte einer Wiederholung des Duells Trump gegen Biden von 2020 im November dieses Jahres nichts mehr im Weg stehen. Joe Biden und Donald Trump haben bereits jetzt so viele Delegiertenstimmen gesammelt, dass ihnen bei den jeweiligen Wahlparteitagen im Sommer der Sieg nicht mehr zu nehmen sein dürfte. Streng genommen können sich Delegierte zwar am Ende auch anders verhalten.

Solch ein Szenario gilt allerdings als ausgeschlossen. Formal müssen Biden und Trump also noch nominiert werden. In Washington aber ist seit der Nacht klar: Der Wahlkampf zwischen Trump und Biden beginnt jetzt endgültig. Mit seiner Rede zur Lage der Nation vor dem US-Kongress hat Joe Biden am Donnerstag die erste Chance, es mit Trump zur Primetime aufzunehmen, übertragen ins ganze Land. Dieser "State of the Union Address" wird darum besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt.

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2. Trumps Gerichtsverfahren bleiben seine Hauptgefahr

Formal kann auch ein krimineller Kandidat nicht daran gehindert werden, bei den Präsidentschaftswahlen anzutreten. Noch ist Trump in den vier Hauptstrafverfahren nicht verurteilt worden. Doch diese vielen anhängigen Gerichtsprozesse mit insgesamt 91 Anklagepunkten gegen ihn könnten im Fall einer Verurteilung trotzdem seine Wiederwahl gefährden. Aus zahlreichen Nachwahlumfragen des Super Tuesday geht hervor, dass im Schnitt rund 30 Prozent der republikanischen Wähler Trump im Falle einer Verurteilung als "ungeeignet für die Ausübung des Präsidentschaftsamts" halten würden.

In den besonders umkämpften Bundesstaaten, den Swing States, geben das sogar um die 50 Prozent an. Ob diese kritischen Wähler am Ende einem verurteilten Trump ihre Stimme wirklich nicht geben würden, lässt sich aber nicht vorhersagen.

3. Aussagekraft der Vorwahlen ist sehr begrenzt

Die sogenannten Primaries unterscheiden sich in ihrem Verfahren grundlegend von den Präsidentschaftswahlen. Dementsprechend vorsichtig sollte man sein, die prozentualen Ergebnisse einfach auf die Wahlen im Herbst zu übertragen. Die Wählerschaft bei den Primaries ist extrem klein. In vielen Bundesstaaten können außerdem Demokraten für Republikaner abstimmen und umgekehrt. Die Resultate der Vorwahlen spiegeln also nur sehr bedingt die tatsächliche Stimmung im Land wider. Gerade extrem eingestellte Wählerinnen und Wähler haben ein größeres Gewicht als bei den Präsidentschaftswahlen.

Klar ist trotzdem: Trumps MAGA-Basis steht treuer denn je zu ihm. Bidens Demokraten wiederum sehen unterm Strich keinen Grund, ihren Präsidenten abzusägen. Klar ist auch: Die Themen Migration, Abtreibung, Inflation, der Gaza- und der Ukraine-Krieg spielten bei den Vorwahlen eine wichtige Rolle. Wie gut es Biden und Trump am Ende schaffen, gerade in den wackeligen Bundesstaaten mit ihrem Angebot zu überzeugen, wird wahlentscheidend sein.

4. Die Blackbox der "Never Trumper"

Obwohl Trump in jeder seiner Reden so tut, als würden inzwischen 100 Prozent der Republikaner hinter ihm stehen, gibt es nach wie vor rund ein Drittel der sogenannten Never Trumper. Das sind jene Republikaner, die angeben, Trump niemals wählen zu wollen. Die immerhin respektablen Ergebnisse von Trumps jetzt ausscheidender Konkurrentin Nikki Haley sind dafür ein Gradmesser. Im Schnitt holte die ehemalige UN-Botschafterin zwischen 20 und 40 Prozent der abgegebenen Stimmen bei den Vorwahlen gegen Trump.

In Washington D.C. und Vermont konnte sie sogar gewinnen. Wie genau sich diese Wählergruppe im November bei einem Duell Trump gegen Biden aber wirklich verhalten wird, ist einmal mehr nicht vorherzusagen. Beide Wahlkampfteams werden alles daran setzen, möglichst viele der Wechselwähler zu überzeugen und die Wahlmuffel an die Urnen zu holen.

5. Kampf der unsichtbaren Dritten

In den USA werden sie als "Double Haters" beschrieben. Gemeint ist damit die in diesem Jahr besonders große Wählergruppe derjenigen, die am liebsten weder Trump noch Biden wieder im Weißen Haus sehen wollen. Mit der "No Labels"-Bewegung und der Kandidatur des Verschwörungsideologen Robert Kennedy gibt es mehrere Versuche, mindestens eine aussichtsreiche dritte Person ins Präsidentenrennen um das Weiße Haus zu schicken.

Solche Kandidaten können für Biden wie für Trump äußerst gefährlich werden, denn sie könnten in knappen Rennen im Zweifel die entscheidenden Stimmen wegnehmen. Eine zweite Amtszeit von George H. W. Bush wurde etwa maßgeblich durch den dritten Kandidaten Ross Perot, einen Unternehmer, verhindert. Nachdem die Vorwahlen für Biden und Trump entschieden sind, dürften sich die möglichen weiteren Kandidaten ohne Parteibuch bald hervorwagen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen
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