Trotz heftiger Corona-Welle US-Außenminister plant Feiern mit Hunderten Gästen
Die USA verzeichnen die meisten Corona-Infektionen weltweit. In vielen Bundesstaaten gelten Kontaktbeschränkungen. Das Außenministerium plant dennoch mehrere große Feiern.
Trotz rapide steigender Corona-Infektionszahlen in den USA hat das Außenministerium unter Ressortchef Mike Pompeo 900 Gäste zu einem Empfang Mitte Dezember eingeladen. Zu einer weiteren Party mit Pompeo und dessen Frau seien 180 Botschafter mit Begleitperson eingeladen, berichten US-Medien übereinstimmend.
Die Mitarbeiter des Ministeriums wurden demnach in der vergangenen Woche angewiesen, Veranstaltungen auf das absolut notwendige Minimum zu reduzieren oder sich virtuell zu treffen. Pompeo und sein Protokollchef Cam Henderson sollen sich jedoch über die Regeln hinweggesetzt haben. So plane das Außenministerium in den nächsten Wochen fast täglich größere Empfänge.
Werden Feiern zu Superspreader-Events?
Die geladenen Gäste sollen mit Essen und Getränken verpflegt werden. Einige Gesundheitsexperten sahen das kritisch. Das Risiko einer Infektion sei unter anderem aufgrund des Verzehrs von Speisen und alkoholischen Getränken auf engstem Raum erhöht, sagte Infektiologe Ian Lipkin von der Columbia Universität in New York der "Washington Post". Die Veranstaltungen hätten das Potential zu sogenannten Superspreader-Events zu werden. Ein Sprecher des Ministeriums versicherte, dass auf den Veranstaltungen weiterhin Maskenpflicht und Abstandsregeln gelten sollen.
Bei einer Veranstaltung Ende September mit Präsident Donald Trump kamen mehr als 100 geladene Gäste im Rosengarten des Weißen Hauses zusammen. Wenige trugen Masken, zwischen den Stühlen war kaum Abstand. Mehrere Teilnehmer wurden anschließend positiv auf Corona getestet.
Heftige Corona-Welle in den USA
Die Corona-Pandemie hat die USA besonders hart getroffen, die Gesundheitsbehörden raten daher von Großveranstaltungen und Reisen ab. In der Hauptstadt Washington dürfen sich derzeit aufgrund der Pandemie nur maximal 10 Personen zu einer Veranstaltung in einem geschlossenen Raum treffen. Ausnahmen sind unter anderem religiöse Einrichtungen, wo sich bis zu 50 Personen aufhalten dürfen.
- Nachrichtenagentur dpa