Ansprache Bidens Biden: "Sinn von Politik ist nicht unerbittlicher Krieg"
Die Auszählung läuft noch, doch es sieht gut für ihn aus: In einer weiteren Ansprache hat sich Joe Biden siegessicher gezeigt – und eine Botschaft der Versöhnung gesetzt.
Angesichts seines Vorsprungs in wichtigen Bundesstaaten bei der Wahl in den USA hat sich der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden siegessicher gezeigt. "Wir werden dieses Rennen mit einer klaren Mehrheit und der Nation hinter uns gewinnen", sagte Biden am späten Freitagabend in Wilmington im Bundesstaat Delaware. Er betonte zugleich, es sei noch kein Gewinner ausgerufen worden.
Biden liegt bei der laufenden Stimmenauszählung deutlich vor dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. Trump hatte den Sieg bereits in der Wahlnacht für sich reklamiert. Der Präsident führt Bidens Vorsprung auf Wahlbetrug zurück, wofür es keine Belege gibt.
Gegner, keine Feinde
Biden sicherte erneut zu, er werde im Fall eines Sieges der Präsident aller Amerikaner sein – auch derjenigen, die bei der Wahl nicht für ihn gestimmt haben. "Wir mögen Gegner sein, aber wir sind keine Feinde", sagte Biden. "Wir müssen uns daran erinnern, dass der Sinn von Politik nicht unerbittlicher Krieg ist." Der 77-Jährige fügte hinzu: "Ich war noch nie so optimistisch über die Zukunft dieser Nation."
Embed
Er und seine Vizekandidatin Kamala Harris seien sich bewusst, dass die Spannung nach einer "harten Wahl" wie der diesjährigen groß sei. Dennoch müsse man ruhig und geduldig bleiben, während alle Stimmen gezählt würden. Biden versicherte den Wählern: "Ihre Stimme wird gezählt. Es ist mir egal, wie sehr Leute versuchen, das zu verhindern. Ich werde es nicht zulassen."
Biden machte deutlich, dass er sich bereits nach dem aktuellen Stand des Rennens durch die Stimmen von rund 74 Millionen Amerikanern mit einem starken Mandat ausgestattet sieht, um Maßnahmen gegen das Coronavirus, für die Wirtschaft, gegen den Klimawandel und strukturellen Rassismus zu ergreifen. "Sie wollen, dass das Land zusammenkommt und nicht weiter auseinanderreißt", sagte Biden mit Blick auf die Wähler.
- Nachrichtenagentur dpa