Erleichterung bei Liberalen US-Verfassungsrichterin Ginsburg darf Krankenhaus verlassen

Die liberale Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg ist aus dem Krankenhaus entlassen worden. Ihre Anhänger dürften aufatmen – Ginsburg stellt sich immer wieder gegen Entscheidungen des US-Präsidenten.
Die US-Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg ist nach einem kurzen eintägigen Krankenhausaufenthalt wieder zu Hause. Der 87-Jährigen gehe es gut, sagte eine Sprecherin des Gerichts am Mittwoch (Ortszeit). Ginsburg war am Dienstag wegen des Verdachts auf eine Infektion in die Johns-Hopkins-Klinik in Baltimore gebracht worden. Die Richterin gehört dem linksliberalen Flügel am obersten Gericht an.
Sorge um Ausgleich im obersten Gericht
Die Gesundheitsprobleme der 87-Jährigen schüren unter ihren Anhängern immer wieder Sorgen hinsichtlich der künftigen personellen Zusammensetzung des obersten Gerichts. In dem neunköpfigen Richterkollegium haben die konservativen Kräfte bereits ein Übergewicht, das bei Berufung eines konservativen Nachfolgers für Bader Ginsburg weiter ausgebaut würde.
US-Präsident Donald Trump hat seit Amtsantritt zwei konservative Richter an den Supreme Court berufen. Die Richter am obersten US-Gericht werden auf Lebenszeit ernannt. Ginsburg hat wiederholt betont, dass sie sich nur dann aus dem Supreme Court zurückziehen würde, wenn sie sich nicht mehr imstande sähe, ihr Arbeitspensum zu bewältigen.
Eine Ikone der Linksliberalen
Die 87-Jährige hat bereits mehrere Krebserkrankungen überlebt. Im vergangenen Jahr wurde sie wegen eines Tumors in der Bauchspeicheldrüse behandelt. Ginsburg war 1993 vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton zur Richterin am Supreme Court ernannt worden. Sie ist unter anderem wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte im linksliberalen Spektrum der USA äußerst beliebt.
- Nachrichtenagentur AFP