Nach Aus des INF-Vertrags USA testen konventionelle Mittelstreckenrakete
Die US-Armee hat vor der kalifornischen Küste eine konventionelle Mittelstreckenstrecke getestet. Unter den Vorgaben des INF-Vertrags wäre das Geschoss verboten gewesen.
Rund zwei Wochen nach ihrem Ausstieg aus dem INF-Abrüstungsvertrag mit Russland haben die USA eine Mittelstreckenrakete getestet. Wie das US-Verteidigungsministerium am Montag mitteilte, wurde die landgestützte und konventionelle Rakete am Vortag von der San-Nicolas-Insel vor der kalifornischen Küste abgefeuert. Der Raketentest wäre unter den Vorgaben des INF-Vertrags verboten gewesen.
Die USA waren am 2. August aus dem Vertrag mit der Begründung ausgestiegen, dass Russland das Abkommen bereits seit Jahren verletze. Direkt nach dem Ausstieg hatte US-Verteidigungsminister Mark Esper die rasche Entwicklung neuer US-Raketensysteme angekündigt.
Ziel "exakt" getroffen
Das Ende des Vertrags von 1987 hat Ängste vor einem neuen globalen Rüstungswettlauf geschürt. Das Abkommen verbot landgestützte Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5.500 Kilometern, die Atomsprengköpfe tragen können.
Zu dem jetzigen Test erklärte das Pentagon zwar, es habe sich um eine "konventionell konfigurierte" Rakete gehandelt. Allerdings können ursprünglich für konventionelle Sprengköpfe vorgesehene Raketen später so eingerichtet werden, dass sie atomare Sprengköpfe befördern können.
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Nach Angaben des Pentagon verlief der Test erfolgreich. Die Rakete habe nach mehr als 500 Kilometern Flug ihr Ziel exakt getroffen. Die Daten und Erfahrungen aus dem Test sollten nun für die Entwicklung künftiger Mittelstreckenkapazitäten verwendet werden, hieß es.
- Nachrichtenagentur AFP