Trump lehnt EU-Angebot zu Autozöllen ab "Die EU ist fast so schlimm wie China"
Im Handelsstreit mit den USA will sich die EU auf einen Kompromiss einlassen – und hat ein Angebot gemacht. Trump jedoch bleibt hart. Und auch im Konflikt mit China setzt er weiter auf Konfrontation.
US-Präsident Donald Trump hat ein Angebot der Europäischen Union ausgeschlagen, Zölle auf Autos gegenseitig auf Null zu reduzieren. Das Angebot sei "nicht gut genug", sagte Trump in einem Interview der US-Nachrichtenagentur Bloomberg.
"Die EU ist fast so schlimm wie China, nur kleiner", sagte Trump und wiederholte damit seine bereits vor Wochen gewählten Worte im Handelsstreit mit Europa. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hatte zuvor einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Die EU sei bereit, "unsere Autozölle auf Null zu reduzieren, wenn die USA dasselbe tun", sagte sie am Donnerstag in Brüssel.
Trump droht mit Austritt aus der WTO
Trump drohte außerdem erneut mit einem Austritt seines Landes aus der Welthandelsorganisation (WTO). "Wenn sie sich nicht weiterentwickelt, würde ich mich aus der WTO zurückziehen", sagte Trump in dem Interview.
Bei der WTO laufen unter anderem diverse Beschwerden gegen Trumps Strafzölle, die er unter Berufung auf Belange der Nationalen Sicherheit der USA hatte verhängen lassen. Unter anderem die Europäische Union ist der Ansicht, dass dies eine Verletzung der WTO-Regeln darstellt.
Handelsstreit mit China geht weiter
Zugleich kündigte der US-Präsident an, möglicherweise schon in der nächsten Woche Strafzölle auf eine riesige Warenmenge aus China zu erheben. Güter im Wert von 200 Milliarden Dollar seien betroffen.
In den USA läuft derzeit eine öffentliche Anhörung zu der Angelegenheit. Trump hatte eine entsprechende Drohung bereits vor längerer Zeit ausgestoßen. Das Weiße Haus kommentierte den Bericht am Donnerstag nicht.
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Derzeit belegen die USA Waren im Wert von 50 Milliarden Dollar mit Strafzöllen. China reagierte mit Gegenmaßnahmen. Sollte es zu den Strafzöllen im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar kommen, wären die Hälfte aller US-Importe aus China mit Sonderzöllen belegt.
Trump hatte erst am Vortag China beschuldigt, Nordkorea mit Hilfslieferungen zu stützen und damit die Bereitschaft des international ansonsten isolierten Landes zur atomaren Abrüstung zu untergraben. Er glaube jedoch auch, dass die Meinungsverschiedenheiten zwischen China und den USA beim Handel gelöst werden könnten. "Sie werden zeitig durch Präsident Trump und Chinas großartigen Präsidenten Xi Jinping gelöst", schrieb Trump. Die Beziehungen seien sehr stark.
- dpa